Die Freunde von Joseph von Eichendorff
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Wer auf den Wogen schliefe, |
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Ein sanft gewiegtes Kind, |
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Kennt nicht des Lebens Tiefe, |
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Vor süßem Träumen blind. |
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Doch wen die Stürme fassen |
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Zu wildem Tanz und Fest, |
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Wen hoch auf dunklen Straßen |
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Die falsche Welt verläßt: |
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Der lernt sich wacker rühren, |
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Durch Nacht und Klippen hin |
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Lernt der das Steuer führen |
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Mit sichrem, ernstem Sinn. |
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Der ist vom echten Kerne, |
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Erprobt zu Lust und Pein, |
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Der glaubt an Gott und Sterne, |
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Der soll mein Schiffmann sein! |
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II |
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An L... |
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Vor mir liegen deine Zeilen, |
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Sind nicht Worte, Schriften nicht, |
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Pfeile, die verwundend heilen, |
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Freundesaugen, treu und schlicht. |
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Niemals konnte so mich rühren |
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Noch der Liebsten Angesicht, |
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Wenn uns Augen süß verführen, |
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Und die Welt voll Glanz und Licht: |
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Als in Freundesaugen lesen |
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Meiner eignen Seele Wort, |
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Fester Treue männlich Wesen, |
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In Betrübnis Trost und Hort. |
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So verschlingen in Gedanken |
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Sich zwei Stämme wundertreu, |
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Andre dran sich mutig ranken |
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Kron an Krone immer neu. |
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Prächt'ger Wald, wo's kühl zu wohnen, |
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Stille wachsend Baum an Baum, |
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Mit den brüderlichen Kronen |
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Rauschend in dem Himmelsraum! |
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III |
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An L... |
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Mit vielem will die Heimat mich erfreuen |
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Ein heitres Schloß an blaugewundnem Flusse, |
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Gesell'ge Lust, Mutwill und frohe Muße, |
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Der Liebe heitres Spiel, süß zu zerstreuen. |
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Doch wie die Tage freundlich sich erneuen, |
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Fehlt doch des Freundes Brust in Tat und Muße, |
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Der Ernst, der herrlich schwelget im Genusse, |
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Des reichen Blicks sich wahr und recht zu freuen. |
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Wo zwei sich treulich nehmen und ergänzen, |
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Wächst unvermerkt das freud'ge Werk der Musen. |
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Drum laß mich wieder, Freund, ans Herz dich |
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drücken! |
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Uns beide will noch schön das Leben schmücken |
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Mit seinen reichen, heitern, vollen Kränzen, |
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Der Morgenwind wühlt um den offnen Busen! |
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IV |
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An Fräulein... |
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Schalkhafte Augen reizend aufgeschlagen, |
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Die Brust empört, die Wünsche zu verschweigen, |
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Sieht man den leichten Zelter dich besteigen, |
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Nach Lust und Scherzen durch den Lenz zu jagen. |
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Zu jung, des Lebens Ernste zu entsagen |
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Kann ich nicht länger spielen nun und schweigen, |
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Wer Herrlichs fühlt, der muß sich herrlich zeigen, |
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Mein Ruhen ist ein ewig frisches Wagen. |
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Laß mich, solang noch trunken unsre Augen, |
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Ein'n blühnden Kranz aus den vergangnen Stunden |
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Dir heiter um die weiße Stirne winden; |
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Frag nicht dann, was mich deinem Arm entwunden, |
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Drück fest den Kranz nur in die muntern Augen, |
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Mein Haupt will auch und soll den seinen finden! |
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V |
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An Fouqué |
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Seh ich des Tages wirrendes Beginnen, |
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Die bunten Bilder fliehn und sich vereinen |
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Möcht ich das schöne Schattenspiel beweinen, |
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Denn eitel ist, was jeder will gewinnen. |
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Doch wenn die Straßen leer, einsam die Zinnen |
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Im Morgenglanze wie Kometen scheinen, |
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Ein stiller Geist steht auf den dunklen Steinen, |
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Als wollt er sich auf alte Zeit besinnen: |
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Da nimmt die Seele rüstig sich zusammen, |
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An Gott gedenkend und an alles Hohe, |
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Was rings gedeihet auf der Erden Runde. |
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Und aus dem Herzen lang verhaltne Flammen, |
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Sie brechen fröhlich in des Morgens Lohe, |
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Da grüß ich, Sänger, dich aus Herzensgrunde! |
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Von Seen und Wäldern eine nächt'ge Runde |
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Sah ich, und Drachen ziehn mit glühnden |
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Schweifen, |
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In Eicheswipfeln einen Horst von Greifen, |
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Das Nordlicht schräge leuchtend überm Grunde. |
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Durch Qualm dann klingend brach die |
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Morgenstunde, |
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Da schweiften Ritter blank durch Nebelstreifen, |
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Durch Winde scharf, die auf der Heide pfeifen, |
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Ein Harfner sang, lobt' Gott aus Herzensgrunde. |
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Tiefatmend stand ich über diesen Klüften, |
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Des Lebens Mark rührt' schauernd an das meine, |
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Wie ein geharn'schter Riese da erhoben. |
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Kein ird'scher Laut mehr reichte durch die Lüfte, |
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Mir war's, als stände ich mit Gott alleine, |
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So einsam, weit und sternhell war's da oben. |
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In Stein gehaun, zwei Löwen stehen draußen, |
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Bewachen ewig stumm die heil'ge Pforte. |
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Wer sich, die Brust voll Weltlust, naht dem Orte, |
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Den füllt ihr steinern Blicken bald mit Grausen. |
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Dir wächst dein Herz noch bei der Wälder Sausen, |
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Dich rühren noch die wilden Riesenworte, |
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Nur Gott vertraund, dem höchsten Schirm und |
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Horte |
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So magst du bei den alten Wundern hausen. |
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Ob auch die andern deines Lieds nicht achten, |
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Der Heldenlust und zarten Liebesblüte, |
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Gedanken treulos wechselnd mit der Mode: |
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So felsenfester sei dein großes Trachten, |
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Hau klingend Luft dir, ritterlich Gemüte! |
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Wir wollen bei dir bleiben bis zum Tode. |
Details zum Gedicht „Die Freunde“
Joseph von Eichendorff
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684
1788 - 1857
Romantik
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Die Freunde“ stammt von Joseph von Eichendorff, einem bedeutenden deutschen Lyriker der Romantik, der von 1788 bis 1857 gelebt hat.
Beim ersten Eindruck stellt man fest, dass das Gedicht eine Huldigung an Freundschaft und die Werte der Romantik darstellt, mit Referenzen zu Natur, Emotionen und Beziehungen.
Inhaltlich bestehen vier Teile:
Im ersten Teil reflektiert das lyrische Ich über das Konzept des Lebens und des emotionalen Wachstums durch Erfahrungen. Es impliziert, dass nur diejenigen, die durch die Stürme des Lebens gegangen sind – und nicht diejenigen, die ein sanft geschaukeltes Dasein führen –, die wahren Tiefen des Lebens verstehen und daher „mein Schiffmann“ oder der Freund sein sollten, auf den sich das lyrische Ich verlassen kann.
Der zweite Teil ist eine direkte Ansprache an einen Freund, wahrscheinlich den „Schiffmann“ aus dem ersten Abschnitt. Hier reflektiert das lyrische Ich über den Wert dieser Freundschaft, die sogar die Liebe zu einem Liebhaber übertrifft.
Im dritten Abschnitt beschreibt das lyrische Ich seine Heimat und den Wert, den es auf die Freundschaft legt, dass es sich unvollkommen fühlt, wenn der Freund fehlt.
Der letzte Teil scheint eine Ansprache an verschiedene Personen zu sein, darunter ein weiblicher Freund und ein anderer Künstler namens Fouqué.
Das Gedicht ist in einer äußerst romantischen Sprache geschrieben und inhaltlich stark von Konzepten der deutschen Romantik wie Natur, Emotion und den Wert von persönlichen Beziehungen geprägt. Die Form variiert in den einzelnen Strophen, aber weist insgesamt eine rhythmische Gleichmäßigkeit auf, die es angenehm zum Lesen macht.
Die bildhafte Sprache, die Eichendorff verwendet, um die emotionalen Zustände des lyrischen Ichs zum Ausdruck zu bringen, ist besonders wirkungsvoll. Konzepte wie die „Stürme des Lebens“, „des Lebens Tiefe“ und das „sanft geschaukelte Kind“ sind starke Metaphern, die das Ausmaß der emotionalen Tiefe hervorheben, die das lyrische Ich durchlebt hat. Ein weiterer auffälliger Aspekt ist die Wertschätzung des Autors für wahre Freundschaft, die auch in Form von direkten Adressen an die betreffenden Freunde zum Ausdruck kommt.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Die Freunde“ ist Joseph von Eichendorff. 1788 wurde Eichendorff geboren. In der Zeit von 1804 bis 1857 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Romantik zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Eichendorff handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.
Die Romantik ist eine Epoche der Kunstgeschichte, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis ins späte 19. Jahrhundert hinein die Literatur, Musik, Kunst und Philosophie prägte. Auf die Literatur beschränkt betrachtet reichen die Auswirkungen der Romantik lediglich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hinein. Die Epoche wird in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848) unterschieden. Die Zeit der Romantik war für die Menschen in Europa von bedeutenden Umbrüchen geprägt. Die Französische Revolution (beginnend im Jahr 1789) zog weitreichende Folgen für ganz Europa nach sich. Auch der Fortschritt in Technik und Wissenschaft, der den Beginn des industriellen Zeitalters einläutete, verunsicherte die Menschen und prägte die Gesellschaft. Als Merkmale der Romantik sind die Weltflucht, die Verklärung des Mittelalters, die Hinwendung zur Natur, die Betonung subjektiver Gefühle und des Individuums, der Rückzug in Fantasie- und Traumwelten oder die Faszination des Unheimlichen zu benennen. Bedeutende Symbole sind die Blaue Blume oder das Spiegel- und Nachtmotiv. Die Romantik stellt die Freiheit der Phantasie sowohl über die Form als auch über den Inhalt des Werkes. Eine Konsequenz daraus ist ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Lyrik und Epik. Die starren Regeln und Ziele der Klassik werden in der Romantik zurückgelassen. Eine gewisse Maß- und Regellosigkeit in den Werken fällt auf.
Das Gedicht besteht aus 122 Versen mit insgesamt 37 Strophen und umfasst dabei 684 Worte. Weitere Werke des Dichters Joseph von Eichendorff sind „Lied“, „Mondnacht“ und „Morgengebet“. Zum Autor des Gedichtes „Die Freunde“ haben wir auf abi-pur.de weitere 395 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Joseph von Eichendorff sind auf abi-pur.de 395 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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