Eichendorff, Joseph von - Aus dem Leben eines Taugenichts (Merkmale der romantischen Dichtung)
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Referat
Facharbeit zum Werk „Aus dem Leben eines Taugenichts“ (Joseph von Eichendorff)
Zeigen Sie anhand des Werkes „Aus dem Leben eines Taugenichts“ die Merkmale der romantischen Dichtung auf.
Einleitung
1. Biografie von Joseph von Eichendorff
- 1788 geboren in Oberschlesien am 10. März
- 1793 – 1801 Hausunterricht
- 1801 – 1804 Gymnasium in Breslau
- 1807 – 1808 Jura Studium in Halle, später abgebrochen
- 1808
- erstes Gedicht → „In einem kühlen Grunde“
- erstes Märchen → „Die Zauberei im Herbst“
- 1808 Bildungsreise nach Paris, Nürnberg, Regensburg und Wien
- 1810 – 1812 Studium der Rechte in Wien, abgeschlossen
- 1815 Hochzeit im April mit Luise von Larisch, Tochter einer Adelsfamilie
- 1815 Geburt des ersten Sohnes Hermann
- 1816 Staatsdienst als Referendar in Breslau
- 1817 Geburt von Tochter Therese
- 1819 Geburt des zweiten Sohnes Rudolf
- 1821 katholischen Kirchen- und Schulrat in Danzing
- 1824 Oberpräsident zu Königsberg
- 1824 erstes Theaterstück → „Krieg den Philistern“
- 1841 Geheimer Regierungsrat
- 1844 ließ er sich pensionieren
- 1853 erste Epe → „Julian“
- 1857 gestorben in Neisse (Schlesien) am 26. November
a. Entstehungssituation
An seiner Novelle arbeitete Eichendorff seit 1817. Auf Oktober 1817 wird ein indirekt überlieferter Entwurf datiert, der die Bemerkung trägt: „Dies ist das zweite Kapitel des Taugenichts“. 1823 veröffentlichte der Dichter in der Zeitschrift Deutsche Blätter für Poesie, Literatur, Kunst und Theater „Ein Kapitel aus dem Leben eines Taugenichts“.
2. Romantik
a. Definition
Romantik bezeichnet eine kulturgeschichtliche Epoche, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert hinein dauerte und sich insbesondere auf den Gebieten der bildenden Kunst (1790 – 1840), der Literatur (1795 – 1848) und der Musik (1800 – 1890) äußerte.
b. Geschichte
Der Begriff kommt ursprünglich von „in lingua romana“, in romanischer Sprache, also von Schriften, die in der Volkssprache der romanischen Länder verfasst waren. Diese bildeten einen Gegensatz zu den zuvor üblichen, „in lingua latina“ geschriebenen Texten. Aus „lingua romana“ entstand dann der Ausdruck „Roman“, der aus dem Französischen stammt und für den Begriff romantisch prägend wurde.
Romantik bedeutet in diesem Sinne Abwendung von der Antike und von klassischen Vorbildern.
c. Hintergrund
Die Grundsteine der Romantik sind Gefühl, Individualität und individuelles Erleben sowie die psychisch gequälte Seele. Romantik entstand als Reaktion auf das Monopol der vernunftgerichteten Philosophie der Aufklärung und auf die Strenge des durch die Antike inspirierten Klassizismus.
Im Vordergrund stehen irrationale Gefühle, die Sehnsucht, das Mysterium und das Geheimnis.
Hauptteil
1. Literarische Gattung
a. Roman
Der Roman ist eine lange, ausführlich beschriebene Geschichte in Prosa, die besonders von fiktiven Personen oder Ereignissen erzählt.
Romane setzen sich wiederholt dezidiert mit wahren Ereignissen auseinander.
2. Handlungsgerüst
a. Die Novelle
Definition
Eine Novelle ist eine kürzere Erzählung in Prosaform. Als Gattung lässt sie sich nur schwer definieren und oft nur im Bezug auf andere Literaturarten abgrenzen. Der Begriff „Novelle“ weist auf eine Neuheit hin.
b. Inhalt der Novelle
Der Taugenichts, namentlich nicht weiter bekannt, wird von seinem Vater in die weite Welt verbannt, damit er endlich sein eigenes Brot verdient. Durch seine Liebe zur Natur und den einfachen Dingen des Lebens unterscheidet er sich stark von dem Rest der Gesellschaft und sucht nun mit seiner Geige im Gepäck ganz allein sein Glück. Die Reise des Taugenichts ist verwunderlich und von Missverständnissen und Zufällen geprägt. Trotz seiner Faulheit gewinnt die Hauptfigur gleich zu Anfang eine Stelle als Zolleinnehmer in einem Schloss in W., wo er sich sofort in eine schöne Frau namens Aurelie verliebt, die er für die Gräfin hält. Als er jedoch glaubt, dass sie schon vergeben sei, begibt er sich enttäuscht auf den Weg nach Italien. Zusammen mit zwei vermeintlichen Malern setzt er die Reise fort. Der Taugenichts dient ihrem Plan, indem sie ihn in ihrer Kutsche auf ein Schloss in Italien bringen lassen, sodass er für die Gräfin gehalten wird, und das Liebespaar ungehindert weiterreisen kann. Der Taugenichts versteht jedoch nicht, was mit ihm geschieht und flüchtet nach weiteren Missverständnissen nach Rom. Auch dort ist der Protagonist in reichliche Abenteuer verwickelt. Nachdem er seine Angebetete zu finden geglaubt hat, und erneut enttäuscht wird, hat er genug von Italien und kehrt mit drei Musikanten nach W. zurück. Dort entpuppt sich die „Gräfin“ Aurelie als Nichte des Portiers. Alle Missverständnisse werden aufgedeckt und es kommt zu einem glücklichen Ende. Der Taugenichts und Aurelie heiraten und bekommen zudem noch als Dank für die Hilfe bei ihrer verdeckten Flucht ein Schloss vom Grafen geschenkt.
3. Zeigen Sie anhand des Werkes „Aus dem Leben eines Taugenichts“ die Merkmale der romantischen Dichtung auf
1. Poesie
Eine sehr häufige Darstellung der romantischen Dichtung weist die angewandte Poesie in der Novelle auf
„Wohin ich geh und schaue,
In Feld und Wald und Tal
Vom Berg ins Himmelsblaue,
Viel schöne gnäd’ge Fraue,
Grüß ich Dich tausendmal.“
Ein weiteres Beispiel der Poesie im Zusammenhang der romantischen Dichtung zeigt sich anhand der Natur
„Schweigt der Menschen laute Lust:
Rauscht die Erde wie in Träumen
Wunderbar mit allen Bäumen,
Was dem Herzen kaum bewusst,
Alte Zeiten, linde Trauer,
Und es schweifen leise Schauer
Wetterleuchtend durch die Brust.“
2. Anhand der Liebe zu Aurelie
Da seh ich aus dem dunkelkühlen Lusthause zwischen den halbgeöffneten Jalousien und Blumen, die dort standen, zwei schöne junge frische Augen hervorfunkeln […] […] da kommt auf einmal die Kammerjungfer durch die Dämmerung dahergestrichen. „Da schickt Euch die vielschöne gnädige Frau was, das sollt Ihr auf Ihre Gesundheit trinken. […]“
Dorthin ging ich dann immer am frühesten Morgen und duckte mich hinter die Äste, um so nach den Fenstern zu sehen […] da sah ich nun allemal die allerschönste Dame noch heiß und halb verschlafen im schneeweißen Kleide […]
3. Vorliebe der Schwellensituation
[…] und der ganze Garten funkelten von der Morgensonne wie lauter Gold und Edelstein […] […] ein stiller schöner Abend und kein Wälkchen am Himmel. Einzelne Sterne traten schon am Firmamente hervor […]
4. Sehnsucht nach Ferne und Entgrenzung
[…] und es war mir nicht anders, als müsst ich nur sogleich mit fort, weit, weit in die Welt[…]
5. Vorliebe für Synästhesien
Schluss
1. Interpretationsansätze
a. Eigene Interpretation
Eichendorf vermittelt mit seiner Novelle etwas Rätselhaftes und Geheimnisvolles. Er zeigt, dass die Wirklichkeit nicht so ist wie sie scheint. Sprachliche Mittel Eichendorfs sind Lieder und eingeschobene Zitate. Der Prosatext ist schlicht, einfach und volkstümlich. Die handelnden Personen sind typisch für die Romantik: Maler, Gräfin, Studenten, Müller, Gärtner.
2. Leitmotive und Symbolik
Als Leitmotiv ist die Natur in Zusammenhang mit den Tageszeiten zu sehen. „Seelische Landschaften“ spiegeln das Innere des Taugenichts wider. Als Dingsymbol kann man die Geige bezeichnen, welche der Taugenichts immer mit sich führt und auf welcher er Lieder spielt und dazu singt. Diese Lieder drücken seine augenblickliche Gefühlslage, seine Pläne, Wünsche und Träume für die Zukunft.
3. Aufbau und Struktur
- Die Novelle gliedert sich in zehn Kapitel, wobei ein kreisförmiger Aufbau zu erkennen ist
- jeweils zwei Kapitel gehören zusammen
- Anfang und Ende sind aufeinander bezogen
- Ausgangspunkt und Endpunkt ist Wien
- nach jedem zweiten Kapitel findet ein Aufbruch statt wo der Taugenichts einen neuen Ort aufsucht
4. Bibliografie
a. Primärquellen
- Joseph von Eichendorff: „Aus dem Leben eines Taugenichts“
b. Sekundärquellen
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