Abendlandschaft von Joseph von Eichendorff

Der Hirt blast seine Weise,
Von fern ein Schuß noch fällt,
Die Wälder rauschen leise
Und Ströme tief im Feld.
Nur hinter jenem Hügel
Noch spielt der Abendschein
O hätt ich, hätt ich Flügel,
Zu fliegen da hinein!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Abendlandschaft“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
38
Entstehungsjahr
1788 - 1857
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Abendlandschaft“ wurde von Joseph von Eichendorff verfasst, einem wichtigen Vertreter der deutschen Romantik, geboren am 10. März 1788 und verstorben am 26. November 1857. Daher kann das Gedicht der Epoche der Romantik zugeordnet werden, die von etwa 1795 bis 1835 stattfand.

Der erste Eindruck des Gedichts ist einer von Frieden und Ruhe, aber auch einer gewissen Sehnsucht. Der Abend scheint sich über eine Landschaft zu legen, in der man vor sich hin träumen kann.

Im Inhalt, einschließlich seiner achten Verse, berichtet das lyrische Ich von einer abendlichen Landschaft. Ein Hirte spielt auf seinem Instrument und irgendwo fällt ein entfernter Schuss. Die Wälder rauschen leise und die Flüsse fließen tief im Feld. Die Sonne spielt hinter einem Hügel noch ihren Abendschein. Wobei das lyrische Ich eine Sehnsucht nach Freiheit ausdrückt, symbolisiert durch den Wunsch, Flügel zu haben und in den Abendhimmel fliegen zu können.

Formal besteht das Gedicht aus einer Strophe mit acht Versen. Der Rythmus und die Melancholie der Sprache entsprechen der typischen Stimmung der Romantik. Es zeichnet sich durch eine bildhafte, emotionale Sprache aus, die das Gefühl der Schönheit und der Sehnsucht sehr gut transportiert. Eichendorff verwendet viele natürliche Bilder, wie den Hirten, den Wald, die Flüsse und den Abend, um seine Stimmung der Ruhe und Sehnsucht zu vermitteln.

Aber das Gedicht ist auch typisch für Eichendorffs Poesie, in der das lyrische Ich oft eine Sehnsucht nach Freiheit und Flucht aus der Realität zum Ausdruck bringt. Es kombiniert auf wunderbare Weise die Schönheit der Natur mit der Emotionalität der Romanik und vereint beides in seiner eigenen, unverwechselbaren Weise. Hier ist der Wunsch, Flügel zu haben und in die ferne Abendlandschaft zu fliegen, eindeutig ein Beispiel für diese Sehnsucht.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Abendlandschaft“ des Autors Joseph von Eichendorff. Der Autor Joseph von Eichendorff wurde 1788 geboren. Zwischen den Jahren 1804 und 1857 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Romantik zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Eichendorff handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Der Romantik vorausgegangen waren die Epochen der Weimarer Klassik und der Aufklärung. Die Literaturepoche der Romantik ist zeitlich vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert hinein einzuordnen. Besonders auf den Gebieten der bildenden Kunst, der Literatur und der Musik hatte diese Epoche Auswirkungen. Die Literatur der Romantik (ca. 1795–1848) lässt sich in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848) aufgliedern. Die Gesellschaft des 18. Jahrhunderts galt im Allgemeinen als wissenschaftlich und aufstrebend, was hier vor allem durch die einsetzende Industrialisierung deutlich wird. Die damalige Gesellschaft wurde zunehmend technischer, fortschrittlicher und wissenschaftlicher. Diese Entwicklung war den Romantikern zuwider. Sie stellten sich in ihren Werken gegen das Streben nach immer mehr Gewinn, Fortschritt und das Nützlichkeitsdenken, das versuchte, alles zu verwerten. Als Merkmale der Literatur der Romantik sind die Verklärung des Mittelalters, die Weltflucht, die Hinwendung zur Natur, die Betonung subjektiver Gefühle und des Individuums, der Rückzug in Fantasie- und Traumwelten oder die Faszination des Unheimlichen aufzuführen. Bedeutende Symbole der Romantik sind die Blaue Blume oder das Spiegel- und Nachtmotiv. Die Romantik stellt die Freiheit der Phantasie sowohl über den Inhalt als auch über die Form des Werkes. Eine Konsequenz daraus ist ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Lyrik und Epik. Die festen Regeln und Ziele der Klassik werden in der Romantik zurückgelassen. Eine gewisse Maß- und Regellosigkeit in den Werken fällt auf.

Das vorliegende Gedicht umfasst 38 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 8 Versen. Joseph von Eichendorff ist auch der Autor für Gedichte wie „In Danzig“, „Kurze Fahrt“ und „Lied“. Zum Autor des Gedichtes „Abendlandschaft“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 395 Gedichte vor.

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