Details zum Gedicht „Mittag“
Joseph von Eichendorff
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1788 - 1857
Romantik
Gedicht-Analyse
Der Autor des vorliegenden Gedichts ist Joseph von Eichendorff, ein bedeutender Dichter und Schriftsteller der deutschen Romantik. Eichendorff, der von 1788 bis 1857 lebte, war bekannt für seine vielschichtigen und oft spirituellen Werke. Zunächst fällt ins Auge, dass das Gedicht einen sehr reflexiven, fast spirituellen Charakter hat und die Beziehung zwischen dem lyrischen Ich und einer nicht näher bestimmten höheren Instanz, verwiesen auf „Herr“, thematisiert.
In einfachen Worten ausgedrückt, geht es in diesem Gedicht um eine Art inneren Kampf oder Konflikt des lyrischen Ichs. Dieses scheint sich in einer komplexen, fast chaotischen Situation zu befinden („Vergeht mir der Himmel / Vor Staube schier, / Herr, im Getümmel“), steckt jedoch nicht auf, sonder ruft nach einer Leitfigur oder höheren Macht („Zeig dein Panier!“). Im zweiten Abschnitt des Gedichts gesteht das lyrische Ich seine eigene Unzulänglichkeit und Abhängigkeit ein („Wie schwank ich sündlich, / Läßt du von mir;“), verdeutlicht allerdings auch seine Stärke und Entschlossenheit, wenn es Unterstützung erhält („Unüberwindlich / Bin ich mit dir!“).
Was die Form des Gedichts betrifft, so besteht es aus zwei Strophen mit jeweils vier Versen. Dies bringt eine klare, einfache Struktur in das Werk und spiegelt vielleicht auch die Dualität der im Gedicht zum Ausdruck gebrachten Gefühle und Zustände wider. Die Sprache des Gedichts ist recht einfach und direkt, aber dennoch symbolisch und emotional aufgeladen, was typisch für Eichendorffs Stil ist. Die Verwendung von religiös konnotierten Begriffen wie „Herr“, „sündlich“ und „unüberwindlich“ deutet darauf hin, dass das lyrische Ich eine tiefgreifende spirituelle Erfahrung macht oder einen Wendepunkt in seiner Beziehung zu Gott oder einer höheren Macht erreicht hat. Das Wort „Panier“ ist ein weiterer Hinweis auf das religiöse Thema, da es oft als Symbol für Führung und Schutz in christlichen Kontexten verwendet wird. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Gedicht einen intensiven und hochsymbolischen Ausdruck inneren Ringens und geistiger Erkenntnis darstellt. Es verbindet tiefgreifende Emotionen und Spiritualität in einer schlichten, aber wirkungsvollen Form.
Weitere Informationen
Joseph von Eichendorff ist der Autor des Gedichtes „Mittag“. Im Jahr 1788 wurde Eichendorff geboren. Im Zeitraum zwischen 1804 und 1857 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Romantik zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Eichendorff handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.
Der Romantik vorausgegangen waren die Epochen der Weimarer Klassik und der Aufklärung. Die Literaturepoche der Romantik ist zeitlich vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert hinein einzuordnen. Besonders auf den Gebieten der bildenden Kunst, der Literatur und der Musik hatte diese Epoche Auswirkungen. Die Literatur der Romantik (ca. 1795–1848) lässt sich in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848) aufgliedern. Die Gesellschaft des 18. Jahrhunderts galt im Allgemeinen als wissenschaftlich und aufstrebend, was hier vor allem durch die einsetzende Industrialisierung deutlich wird. Die damalige Gesellschaft wurde zunehmend technischer, fortschrittlicher und wissenschaftlicher. Diese Entwicklung war den Schriftstellern der Romantik zuwider. Sie stellten sich in ihren Werken gegen das Streben nach immer mehr Gewinn, Fortschritt und das Nützlichkeitsdenken, das versuchte, alles zu verwerten. In der Romantik finden sich unterschiedliche charakteristische Motivkreise. Sehnsucht und Liebe (Blaue Blume) oder das Unheimliche (Spiegelmotiv) sind wichtige Motive. Auch politische Motive wie Weltflucht, Nationalismus und Gesellschaftskritik lassen sich aufzeigen. Das Mittelalter gilt bei den Romantikern als Ideal und wird verherrlicht. Übel und Missstände des Mittelalters bleiben unbeachtet. Strebte die Klassik nach harmonischer Vollendung und gedanklicher Klarheit, so ist die Romantik von einer an den Barock erinnernden Maß- und Regellosigkeit geprägt. Die Romantik begreift die schöpferische Phantasie des Künstlers als unbegrenzt. Dabei baut sie zwar auf die Errungenschaften der Klassik auf. Deren Ziele und Regeln möchte sie aber hinter sich lassen.
Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 26 Worte. Der Dichter Joseph von Eichendorff ist auch der Autor für Gedichte wie „Antwort“, „Auch ein Gedicht?“ und „Der Isegrimm“. Zum Autor des Gedichtes „Mittag“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 395 Gedichte vor.
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