Gebet von Joseph von Eichendorff

Gott, inbrünstig möcht ich beten,
doch der Erde Bilder treten
immer zwischen dich und mich,
und die Seele muß mit Grauen
wie in einen Abgrund schauen,
strenger Gott, ich fürchte dich!
 
Ach so brich auch meine Ketten!
Alle Menschen zu erretten
gingst du ja in bittern Tod.
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Irrend an der Hölle Toren,
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ach, wie bald bin ich verloren,
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hilfst du nicht in meiner Not!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Gebet“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
64
Entstehungsjahr
1788 - 1857
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Joseph von Eichendorff ist der Autor des Gedichtes „Gebet“. Geboren wurde Eichendorff im Jahr 1788 . In der Zeit von 1804 bis 1857 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Romantik zuordnen. Bei Eichendorff handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die Romantik ist eine Epoche der Kunstgeschichte, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis ins späte 19. Jahrhundert hinein die Literatur, Musik, Kunst und Philosophie prägte. Auf die Literatur beschränkt betrachtet reichen die Auswirkungen der Romantik lediglich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hinein. Die Epoche wird in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848) unterschieden. Zu großen gesellschaftlichen Umbrüchen führte die Industrialisierung. Die neue Maschinenwelt förderte Verstädterung und Landflucht. Die zuvor empfundene Geborgenheit war für die Schriftsteller der Romantik in Auflösung begriffen. Weltflucht, Hinwendung zur Natur, Verklärung des Mittelalters (damalige Kunst und Architektur wurde nun wieder geschätzt), Rückzug in Fantasie- und Traumwelten, Betonung des Individuums und romantische Ironie sind typische Merkmale der Romantik. Die Themen der Romantik zeigen sich in verschiedenen Motiven und Symbolen. Beispielsweise gilt die Blaue Blume als das zentrale Motiv der Romantik. Sie symbolisiert Liebe und Sehnsucht und verbindet Natur, Mensch und Geist. Die Nacht hat ebenfalls eine besondere Bedeutung in der Romantik. Sie ist der Schauplatz für zahlreiche weitere Motive dieser Epoche: Vergänglichkeit, Tod und nicht alltägliche, obskure Phänomene. Im ebenfalls in dieser Epoche zu findenden Spiegelmotiv zeigt sich die Hinwendung der Romantik zum Unheimlichen. Die Romantik stellt die Freiheit der Phantasie sowohl über den Inhalt als auch über die Form des Werkes. Eine Konsequenz daraus ist ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Lyrik und Epik. Die festen Regeln und Ziele der Klassik werden in der Romantik zurückgelassen. Eine gewisse Maß- und Regellosigkeit in den Werken ist zu beobachten.

Das 64 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Der Dichter Joseph von Eichendorff ist auch der Autor für Gedichte wie „In Danzig“, „Kurze Fahrt“ und „Lied“. Zum Autor des Gedichtes „Gebet“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 395 Gedichte vor.

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