Damendienst von Theodor Storm

Die Schleppe will ich dir tragen,
Ich will deinem Wink mich weihn,
An Festen und hohen Tagen
Sollst du meine Königin sein!
 
Deiner Launen geheimste und kühnste
Gehorsam erfüll ich dir;
Doch leid ich in diesem Dienste
Keinen andern neben mir.
 
Solang ich dir diene in Ehren,
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Gehöret dein Lächeln mein;
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Deinen Hofstaat will ich vermehren;
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Doch der Erste will ich sein.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Damendienst“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
62
Entstehungsjahr
1817 - 1888
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Damendienst“ stammt von Theodor Storm, einem deutschen Schriftsteller des Realismus, der von 1817 bis 1888 lebte.

Beim ersten Lesen des Gedichts entsteht der Eindruck einer romantischen, vielleicht sogar hingebungsvollen Zuneigung. Das männliche lyrische Ich, das ganz offensichtlich eine Frau als Adressatin des Gedichtes hat, verspricht ihr Treue, Unterwürfigkeit und ihre Bedürfnisse stets vor eigenen zu stellen.

Inhaltlich geht es darum, dass das lyrische Ich der Adressatin seine Dienste als Begleiter und Unterstützer anbietet. Es möchte ihr stets zur Seite stehen, ihre „Schleppe“ tragen, ihr in allem gehorsam sein, an Festen und hohen Tagen soll sie seine Königin sein. Allerdings will das lyrische Ich dabei stets die Hauptperson in ihrem Leben sein und keine anderen neben sich dulden.

Formal gesehen besteht das Gedicht aus drei Strophen zu je vier Versen. Die Verse sind überwiegend jambisch, der Reim folgt dem Muster ABAB. Der sprachliche Ausdruck des Gedichts ist einfach, klar und zugleich emotional. Es enthält romantische und mittelalterlich anmutende Elemente, wie etwa das Tragen der Schleppe oder der Bezug zu Hofstaat und Königin, die zur bildhaften Sprache des Gedichts beitragen.

Durch die Form und die Sprache des Gedichts wird der Inhalt eindrucksvoll unterstrichen: Durch die formal klar strukturierten Strophen und die einfache, direkte Sprache wird die Aufrichtigkeit und Ernsthaftigkeit der Gefühle des lyrischen Ichs hervorgehoben. Gleichzeitig drücken die romantischen und mittelalterlichen Anklänge seine Hingabe und seinen Willen aus, die Adressatin auf ein Podest zu stellen und sie anzubeten - allerdings nur, solange sie ihm allein gehört. Die Balance zwischen Unterwerfung und gleichzeitigem Herrschaftsanspruch macht die komplexe Beziehungsdynamik zwischen dem lyrischen Ich und der Adressatin deutlich.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Damendienst“ ist Theodor Storm. Der Autor Theodor Storm wurde 1817 in Husum geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1833 bis 1888 entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Bei Storm handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 62 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Theodor Storm sind „Abschied“, „Abseits“ und „Bettlerliebe“. Zum Autor des Gedichtes „Damendienst“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 131 Gedichte vor.

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