Juli von Theodor Storm

Klingt im Wind ein Wiegenlied,
Sonne warm herniedersieht,
Seine Aehren senkt das Korn,
Rothe Beere schwillt am Dorn,
Schwer von Segen ist die Flur –
Junge Frau, was sinnst du nur?
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.2 KB)

Details zum Gedicht „Juli“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
30
Entstehungsjahr
1860
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Juli“ wurde von Theodor Storm verfasst, einem deutschen Schriftsteller des Realismus, der von 1817 bis 1888 lebte. Demnach lässt sich das Gedicht zeitlich in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts einordnen.

Auf den ersten Blick entführt uns das Gedicht in eine friedliche und idyllische Sommerszene. Der Inhalt des Gedichts beschreibt die harmonischen Bilder der Natur im Sommer: der Wind singt ein Wiegenlied, die Sonne strahlt Wärme aus, das Kornfeld beugt sich unter der Last der reifen Ähren, rote Beeren schwellen am Dornbusch und das Feld ist reich gesegnet mit Früchten. Die letzte Zeile bricht jedoch mit diesem Idyll, indem das lyrische Ich eine junge Frau anspricht und sich fragt, was sie wohl sinniert.

Das lyrische Ich könnte die Unbeschwertheit der Natur dem inneren Zustand der jungen Frau gegenüberstellen und so auf ihre möglichen Sorgen oder Gedanken hinweisen. Das Kontrast zwischen der äußeren Ruhe der Natur und der inneren Unruhe der Frau könnte einen Konflikt suggerieren.

Formal besteht das Gedicht aus einer einzigen sechszeiligen Strophe. Die Sprache ist einfach und malerisch, mit kurzen Versen und prägnanten Bildern. Die ersten fünf Verse skizzieren einen friedlichen Sommertag, während der letzte Vers durch die direkte Ansprache an die Frau und die Verwendung von direkter Rede das Idyll bricht und eine persönliche, fast intime Note einbringt. Zudem ist der Endreim auffällig – es handelt sich um einen umarmenden Reim (ABBA). Der Klang des Gedichts ist ruhig und melodisch, was gut zur beschriebenen sommerlichen Szenerie passt. Die Sprache ist schlicht, aber eindrucksvoll und schafft ein klar strukturiertes Bild des Sommers und der geheimnisvollen Frau. Daher könnte das lyrische Ich mit diesem Gedicht einen Konflikt zwischen der äußeren Umgebung und den inneren Gefühlen oder Gedanken der jungen Frau darstellen wollen.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Juli“ des Autors Theodor Storm. 1817 wurde Storm in Husum geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1860 entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Bei dem Schriftsteller Storm handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 30 Worte. Weitere Werke des Dichters Theodor Storm sind „Die Stadt“, „Knecht Ruprecht“ und „Käuzlein“. Zum Autor des Gedichtes „Juli“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 131 Gedichte vor.

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