Loose von Theodor Storm
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Der einst er seine junge |
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Sonnige Liebe gebracht, |
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Die hat ihn gehen heißen, |
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Nicht weiter sein gedacht. |
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Drauf hat er heimgeführet |
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Ein Mädchen still und hold; |
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Die hat aus allen Menschen |
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Nur einzig ihn gewollt. |
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Und ob sein Herz in Liebe |
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Niemals für sie gebebt; |
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Sie hat um ihn gelitten |
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Und nur für ihn gelebt. |
Details zum Gedicht „Loose“
Theodor Storm
3
12
55
nach 1833
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Loose“ stammt vom deutschen Autor Theodor Storm, der in der Epoche des Realismus, genauer in der Mitte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, lebte und schrieb.
Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht melancholisch und trägt eine gewisse Schwere in sich. Beim näheren Lesen wird der Inhalt und die Botschaft des lyrischen Ichs deutlich. Es erzählt von einer vergangenen Liebe, die offenbar unerwidert blieb (Strophe 1). Nach dieser Erfahrung führt das lyrische Ich eine andere Frau heim, die nur Augen für ihn hat und ihn immer gewollt hat (Strophe 2). Diese Frau leidet und lebt nur für ihn, obwohl sein Herz nie in Liebe für sie gebebt hat (Strophe 3).
Das lyrische Ich scheint also Beziehungen zu eingehen, obwohl es die Gefühle nicht erwidert – weder bei der ersten Geliebten, noch bei der Frau, die es später heimführt. Dadurch entsteht der Eindruck eines emotional distanzierten, vielleicht sogar egozentrischen Charakters.
Das Gedicht ist in drei Strophen mit je vier Versen aufgeteilt. Die Sprache ist einfach und direkt, die Versform ist der Vierheber. Der Reimschema ist alternierend, das heißt, der erste und der dritte sowie der zweite und der vierte Vers einer Strophe reimen sich.
Die dem Gedicht innewohnende Melancholie und Schwere spiegelt sich auch in der Sprache wider: Sie ist schnörkellos und das lyrische Ich wählt klare, direkte Worte, um seine Erlebnisse und Gefühle auszudrücken. Dies unterstreicht die Ernsthaftigkeit und Tragik des Geschilderten.
Zusammenfassend ist „Loose“ ein Gedicht, das vom Ungleichgewicht von Gefühlen in Beziehungen erzählt und das den Eindruck von emotionaler Distanz und Unzugänglichkeit hinterlässt.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Loose“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Theodor Storm. Geboren wurde Storm im Jahr 1817 in Husum. Das Gedicht ist in der Zeit von 1833 bis 1888 entstanden. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Storm handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 55 Worte. Theodor Storm ist auch der Autor für Gedichte wie „Weihnachtslied“, „Das ist der Herbst“ und „Herbstnachmittag“. Zum Autor des Gedichtes „Loose“ haben wir auf abi-pur.de weitere 131 Gedichte veröffentlicht.
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