Rechenstunde von Theodor Storm
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Du bist so ein kleines Mädchen |
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Und hast schon so helle Augen; |
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Du bist so ein kleines Mädchen |
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Und hast schon so rote Lippen! |
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Nun schau mich nur an, du Kleine, |
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Auch ich hab helle Augen, |
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Und laß dir alles deuten |
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Auch ich hab rote Lippen. |
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Nun rechne mir doch zusammen: |
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Vier Augen, die geben? - Blicke! |
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Und - mach mir keinen Fehler! |
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Vier Lippen, die geben? - Küsse! |
Details zum Gedicht „Rechenstunde“
Theodor Storm
3
12
69
1817 - 1888
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Rechenstunde“ wurde von Theodor Storm verfasst, einem wichtigen Vertreter des deutschen Realismus, der von 1817 bis 1888 lebte. Das Gedicht ist also in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einzuordnen.
Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht schlicht und unkompliziert, aber liebenswert in seiner Nähe zum Alltagsleben und den unschuldigen Interaktionen zwischen Erwachsenen und Kindern.
Inhaltlich geht es um ein Gespräch zwischen dem lyrischen Ich und einem kleinen Mädchen. Das Mädchen hat helle Augen und rote Lippen, genau wie das lyrische Ich. Dies versucht, dem Mädchen auf spielerische Weise beizubringen, wie zu zählen ist, indem es die Augen und Lippen sowohl von sich als auch vom Mädchen addiert: vier Augen, die Blicke erzeugen, und vier Lippen, die Küsse erzeugen.
Die Botschaft, die das lyrische Ich vermitteln möchte, könnte sein, dass obwohl sie unterschiedlich sind - sie sind Erwachsene und das Mädchen ist noch klein - sie immer noch Ähnlichkeiten teilen, und diese Ähnlichkeiten sind schön und wertvoll, sie sind Blicke und Küsse - Symbole der Intimität und Nähe.
Formal besteht das Gedicht aus drei vierzeiligen Strophen. Die Sprache des Gedichts ist einfach und leicht verständlich, die Bilder sind direkt und aufs Wesentliche reduziert. Es sind keine komplizierten Metaphern oder Symbolik vorhanden, was zur Klarheit und Direktheit des Gedichts beiträgt.
Insgesamt ist das Gedicht eine charmante Darstellung von Alltagsszenen und Kindheitserinnerungen, die durch die einfache Sprache und klare Bilder eine bestimmte Nostalgie und Wärme vermitteln.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Rechenstunde“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Theodor Storm. Der Autor Theodor Storm wurde 1817 in Husum geboren. Im Zeitraum zwischen 1833 und 1888 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Realismus zuordnen. Bei dem Schriftsteller Storm handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 69 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Die Gedichte „Käuzlein“, „Loose“ und „Oktoberlied“ sind weitere Werke des Autors Theodor Storm. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Rechenstunde“ weitere 131 Gedichte vor.
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