Auff Herrn Gottfried Eichhorns JC. vnnd Jungfraw Rosinæ Stoltzin Hochzeit von Andreas Gryphius
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Ob gleich der weisse Schnee jtzt Berg vnd Thal bedecket/ |
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Vñ manch geschwinder Fluß zeucht einen Harnisch an/ |
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In dem Er sich des Zorns der Kälte wehren kan/ |
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Vor welcher jeder Baum steht gantz vnd gar erschrecket. |
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Ob gleich der bleiche Frost die scharffe Seenß außrecket/ |
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Vñ alle Blümlin fält/ so Flora auff dem Plan |
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Der Erden vmb vnnd vmb zuvor hat sehen lan/ |
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Hat doch die Lieb in Euch ein grosses Fewr erwecket/ |
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Herr Gottfrid/ vnnd darzu noch eine Rose bracht/ |
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Daß Ihr des Winters schärff vnd rasen sicher lacht! |
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Woll Euch/ vnd aber wol! ist was das Ihr begehren |
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Noch mehr vom Himmel mögt/ wenn Euch zu dieser Zeit |
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So schöne Rosen sind mit solcher wärm bereit/ |
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Wird Euch der Herbst gewiß viel schöner Früchte geben. |
Details zum Gedicht „Auff Herrn Gottfried Eichhorns JC. vnnd Jungfraw Rosinæ Stoltzin Hochzeit“
Andreas Gryphius
1
14
128
1637
Barock
Gedicht-Analyse
Andreas Gryphius ist der Autor des Gedichtes „Auff Herrn Gottfried Eichhorns JC. vnnd Jungfraw Rosinæ Stoltzin Hochzeit“. Gryphius wurde im Jahr 1616 in Glogau geboren. 1637 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Barock zuordnen. Gryphius ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.
Die Zeitepoche des Barocks erstreckt sich über den Zeitraum von 1600 bis ungefähr 1720. Diesen Zeitraum kann man in drei Abschnitte unterteilen: Früh-, Hoch- und Spätbarock. Das Zeitalter des Barocks wurde durch den Dreißigjährigen Krieg stark beeinflusst – Hunger, Seuchen, Vergewaltigung und Tod sorgten für enormes Elend bei den Menschen in Europa. So dezimierte sich die Bevölkerung im Deutschen Reich von etwa 28 Millionen im Jahr 1615 auf 11 Millionen Menschen am Ende des Krieges im Jahr 1648. Elend und Krieg lösten in der einfachen Bevölkerung ein Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit aus. Dagegen lebten die absolutistischen, alleinigen Herrscher in protzigen Luxus und ließen sich Schlösser voller Prunk errichten. Diese Gegensätze von Lebenslust und Todesangst bzw. Luxus und Armut spiegelten sich ebenfalls in der Barockliteratur wider. In der Dichtung wird der Einsatz solcher inhaltlichen Gegensätze als Antithetik bezeichnet. In der vorherigen Epoche (Renaissance) waren noch viele Dichtungen auf Lateinisch geschrieben worden. Im Barock begann die Zeit der deutschsprachigen Literatur. Bedeutsame Autoren für die Zeit des Barocks waren: Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Martin Opitz, Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, Christian Weise und Andreas Gryphius.
Das 128 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe. Weitere Werke des Dichters Andreas Gryphius sind „An Eugenien“, „An Gott den Heiligen Geist“ und „An Gott den Heiligen Geist“. Zum Autor des Gedichtes „Auff Herrn Gottfried Eichhorns JC. vnnd Jungfraw Rosinæ Stoltzin Hochzeit“ haben wir auf abi-pur.de weitere 461 Gedichte veröffentlicht.
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