Andencken eines auf der See ausgestandenen gefährlichen Sturms von Andreas Gryphius

O Gott! was rauhe Noth/ wie schaumt die schwartze See
Und sprützt ihr grünes Saltz/ wie reist der Zorn die Wellen
Durch Nebel volle Lufft wie heult das wüste Bellen
Der tollen Stürm uns an. Die Klippe kracht von Weh/
Wir fliegen durch die Nacht und stürtzen von der Höh
In den getrennten Grund die offten Stösse fällen
Den halb-zuknickten Mast/ die schwache Seiten prellen
Auf die gespitzte Klipp O Himmel ich vergeh!
Der dicke Querbaum bricht und schlägt den Umgang ein.
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Das Seegel flattert fort/ der Schiffer steht allein
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Und kan noch Boß-Mann mehr/ noch Seil/ noch Ruder zwingen/
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Wir missen Glaß/ Compaß/ und Tag/ und Stern/ und Nacht/
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Todt war ich vor dem Todt. Doch Herr du hasts gemacht
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Daß ich dir lebend und errettet Lob kan singen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25.5 KB)

Details zum Gedicht „Andencken eines auf der See ausgestandenen gefährlichen Sturms“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
130
Entstehungsjahr
1616 - 1664
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Andencken eines auf der See ausgestandenen gefährlichen Sturms“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Andreas Gryphius. 1616 wurde Gryphius in Glogau geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1632 und 1664. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Barock zu. Der Schriftsteller Gryphius ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Die Literaturepoche des 17. und 18. Jahrhunderts, die wir heute als Barock bezeichnen, leitet sich aus dem Portugiesischen ab. Das portugiesische Wort stammt ursprünglich aus dem Juwelierhandwerk und heißt auf Deutsch „schiefrunde, unregelmäßige Perle“. Durch die Pest starben ca. 30 % der Bevölkerung. Auch der Dreißigjährige Krieg führte zu einem sozialen, wirtschaftlichen und politischen Verfall im Deutschen Reich. Trotzdem lebten die Fürsten einen ausschweifenden und überaus luxuriösen Lebensstil vor. Sie nutzten das Durcheinander nach dem Krieg, um eine Neuordnung der Territorien vorzunehmen und ihre Macht weiter auszubauen und zu festigen. Die Literatur des Barocks ist geprägt von der Antithetik. Das bedeutet, die Menschen der damaligen Zeit nahmen ihre Welt als widersprüchlich und gegensätzlich war. Das Leben der einfachen Bevölkerung war von Krieg, Krankheit und Armut geprägt. An den Fürstenhöfen herrschten jedoch Verschwendung und Luxus. In Deutschland kam es durch den Barock zu einer Ablösung des Lateinischen im Schriftwerk - einschließlich der philosophischen und wissenschaftlichen Literatur - durch das Deutsche. Zu den bekanntesten Lyrikern des Barocks gehören: Andreas Gryphius, Grimmelshausen, Casper von Lohenstein, Martin Opitz, Caspar Ziegler und Paul Fleming.

Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 130 Worte. Die Gedichte „An Gott den Heiligen Geist“, „An Gott den Heiligen Geist“ und „An H. Christoph von Dihr“ sind weitere Werke des Autors Andreas Gryphius. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Andencken eines auf der See ausgestandenen gefährlichen Sturms“ weitere 461 Gedichte vor.

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