Auf das Absterben eines Fürstlichen Kindes von Andreas Gryphius
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So reist holdselges Kind der unverhoffte Tod |
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Dich von uns hin/ und macht kaum inner einem Lichte/ |
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Das liebreichst Ebenbild der Anmuth gantz zu nichte. |
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Ach kaum erhörter Fall! durch rauher schmertzen Noth. |
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Doch dir ist ewig wohl: der überweise Gott |
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Bricht/ weil der Winter kommt/ die schönsten Himmels-Früchte |
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Zu ihrem besten ab: Du schaust sein Angesichte |
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Höchst frölich und verlachst der Erden Tand und Koth. |
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Was von dir sterblich war/ wird in der Saate Zeit |
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Der Gruben anvertraut/ daß zu der Ewigkeit |
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Es herrlich dermahleins in höchster Zier auffblühe. |
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Du warest zu der Cron gebohren. In der Welt |
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Ist nichts denn Dienstbarkeit/ die uns gefässelt hält/ |
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Drum besser daß dich Gott auf seinen Thron entziehe. |
Details zum Gedicht „Auf das Absterben eines Fürstlichen Kindes“
Andreas Gryphius
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116
1616 - 1664
Barock
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Auf das Absterben eines Fürstlichen Kindes“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Andreas Gryphius. 1616 wurde Gryphius in Glogau geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1632 bis 1664 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Barock zu. Gryphius ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.
Der die Jahre 1600 bis 1720 umfassende Zeitraum gilt als Literaturepoche des Barocks, die sich in Deutschland während und nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) entfaltete. Als Bezeichnung der Epoche wird das aus dem Portugiesischen stammende Wort „Barock“ erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts genutzt. Die Literaturepoche des Barocks ist durch ein zentrales Ereignis geprägt, dem Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648. Durch die ungenügenden sanitären Bedingungen konnten sich Infektionskrankheiten rasend ausbreiten. Rund dreißig Prozent der Bevölkerung kamen durch den Krieg und sich ausbreitenden Seuchen, wie etwa der Pest, ums Leben. Durch die immense Verminderung der Bevölkerung schwächte sich das wirtschaftliche Leben zunehmend ab. Die Barockdichtung ist von drei Leitmotiven (Memento mori, Vanitas, Carpe diem) bestimmt, die die Einstellung der Bevölkerung zum Leben beschreiben. Vor dem geschichtlichen Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges war das Leben der Bevölkerung von Gewalt und Zerstörung bestimmt. Alle diese Motive setzen sich auf unterschiedliche Weise mit der verbreiteten Angst vor dem Lebensende und dessen Auswirkungen auseinander. Die Dichter der Renaissance nutzten noch die lateinische Sprache, die Autoren der Literaturepoche des Barocks begannen, ihre Werke in deutscher Sprache zu verfassen. Da innerhalb der Zeit des Barocks die äußere Ästhetik und der Wohlklang eines literarischen Werkes eine bedeutende Rolle spielten, war die bevorzugte Literaturform jener Zeit das Gedicht. In den Gedichten wurden sehr gerne Symbole, Metaphern und Hyperbolik verwendet.
Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 116 Worte. Die Gedichte „An Gott den Heiligen Geist“, „An Gott den Heiligen Geist“ und „An H. Christoph von Dihr“ sind weitere Werke des Autors Andreas Gryphius. Zum Autor des Gedichtes „Auf das Absterben eines Fürstlichen Kindes“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 461 Gedichte vor.
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