Arndt, Ernst Moritz
* 26.12.1769
in Groß Schoritz (Rügen)
† 29.01.1860
in Bonn
deutscher Publizist und Dichter
S., E. von
Arndt, Ernst M.
Arndt, E. M.
Schaller, F.
Schriftsteller, Publizist, Historiker, Hochschullehrer, Politiker, Abgeordneter & Freiheitskämpfer
Jena
Aufklärung
Empfindsamkeit
Sturm & Drang
Ernst Moritz Arndt - Biografie
In Groß Schoritz (Rügen) wurde Ernst Moritz Arndt am 26.12.1769 geboren. In Bonn verstarb Arndt am 29.01.1860 mit 90 Jahren. Arndt konnte somit auf ein recht langes Leben zurückblicken. Ernst Moritz Arndt war ein deutscher Publizist und Dichter. Informationen zur Epoche, für die der Schriftsteller ein typischer Vertreter war, liegen uns nicht vor. Die Lebensdaten von Arndt fallen aber zeitlich betrachtet mit den Literaturepochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz und Realismus zusammen. Die genannten Epochen lassen sich zeitlich wie folgt einordnen: Aufklärung (1720 bis 1790), Empfindsamkeit (1740 bis 1790), Sturm & Drang (1765 bis 1790), Klassik (1786 bis 1832), Romantik (1798 bis 1835), Biedermeier (1815 bis 1848), Junges Deutschland & Vormärz (1825 bis 1848), Realismus (1848 bis 1890). Das literarische Schaffen von Arndt konzentrierte sich auf den Ort Jena. Das heißt an diesen Orten war der Schriftsteller besonders aktiv. Zum Autor Ernst Moritz Arndt sind auf abi-pur.de sehr viele Gedichte veröffentlicht. In unserer Datenbank findest Du momentan 286 Gedichte. Zu den Werken des Dichters gehören zum Beispiel die Gedichte „Abendgebet“, „Abendlied“ und „Abschied von der Welt“.
Ernst Moritz Arndt war ein deutscher nationalistischer und demokratischer Historiker, Schriftsteller und Dichter. Schon früh kämpfte er für die Abschaffung der Leibeigenschaft, später gegen die napoleonische Herrschaft über Deutschland. Arndt musste dabei wegen seiner antifranzösischen Positionen für einige Zeit nach Schweden fliehen. Ernst Moritz Arndt wurde am 26. Dezember 1769 auf Rügen geboren. Groß Schoritz, sein Geburtsort, gehörte damals zu Schwedisch Pommern, dem Teil Pommerns, der zwischen 1658 und 1815 von Schweden regiert wurde. Sein Vater Ludwig Nikolaus konnte sich, obwohl er nur der Sohn eines Hirten der Herrschaft zu Putbus in Schwedisch-Pommern war, für die hohe Summe von 80 Talern aus der Leibeigenschaft des Grafen Malte Friedrich zu Putbus freikaufen und arbeitete zur Zeit von Arndts Geburt als Inspektor auf dem Gut des Grafen. Im Jahr 1776 wurde der Vater Pächter verschiedener Güter auf Rügen. Seine Mutter, Tochter eines Bauern, prägte seine Früherziehung maßgeblich durch volkstümliche Sagen und Bibelgeschichten.
1787 zog die Familie nach Stralsund, wo Arndt das Gymnasium im Stralsunder Katharinenkloster besuchen konnte. Nach einer Pause vom Privatstudium ging er 1791 als Theologie- und Geschichtsstudent an die Universität Greifswald und zog 1793 nach Jena, wo er unter den Einfluss des deutschen Idealisten Gottlieb Fichte kam. In den Jahren 1798/99 unternahm er eine Bildungsreise durch Österreich, Oberitalien, Frankreich, das heutige Belgien und einen Teil Norddeutschlands. Er schilderte seine Eindrücke in verschiedenen Reiseberichten. Im Jahr 1800 veröffentlichte Arndt „Ein menschliches Wort über die Freiheit der alten Republiken“. In Greifswald lehrte er als Privatdozent für Geschichte und Philosophie. Ernst Moritz Arndt erhielt zwar nicht den Professorenstatus in Greifswald, doch mit der „venia legendi“, die Erlaubnis Vorlesungen zu halten. Er heiratete Charlotte Quistorp, die Tochter eines Greifswalder Universitätsprofessors. Allerdings starb sie bereits kurz nach der Geburt des Sohnes Karl Moritz.
Im Jahr 1803 erschien sein Werk „Germanien und Europa“ in Altona. Ernst Moritz Arndts Werk „Versuch einer Geschichte der Leibeigenschaft in Pommern und Rügen“, mit dem er den Lebenslauf seines Vaters aufarbeiten wollte, erschien kurze Zeit später in Berlin. Gerade dieses Werk machte Arndt populär und bewirkte letztendlich sogar die Aufhebung der Leibeigenschaft in Pommern im Jahre 1806. Im Herbst des gleichen Jahres unternahm Arndt eine Wanderung durch Schweden, die er später als Reisetagebuch veröffentlichen sollte.
1805 erarbeitete Arndt für die schwedische Regierung eine Verordnung über die Errichtung einer Landwehr in Schwedisch-Pommern, die im April 1806 auch in Kraft trat. Ab dem Sommer war Arndt öfter für die Regierung tätig, was seinen Aufenthalt in Stralsund erforderte. Mit dem schwedischen Offizier namens Gyllensvärd geriet er aneinander. Er unterstellte ihm antideutsche Äußerungen. Am 12. Juli 1806 duellierten sich die beiden, wobei Arndt von einer Pistolenkugel im Bauchraum verwundet wurde.
Nach der Niederlage Preußens in der Schlacht bei Jena und Auerstedt vor den Truppen Napoleons musste Arndt nach Schweden flüchten. Er traf am 26. Dezember 1806 in Stockholm ein. Arndt arbeitete in Schweden an der Übersetzung des schwedischen Gesetzbuches, um es in Schwedisch-Pommern einführen zu können. Nach dem Sturz König Gustavs IV. Adolf verließ Arndt 1809 sein Asyl und kehrte illegal nach Deutschland zurück. So reiste er unter falschem Namen nach Berlin, um Kontakte zu preußischen Patrioten zu knüpfen.
Im Jahr 1810 nahm Ernst Moritz Arndt seine Stellung als Professor im schwedischen Greifswald wieder an. Arndt war zum glühenden Nationalisten geworden. SeineGedichte „Was ist des Deutschen Vaterland?“, „Der Gott, der Eisen wachsen ließ“, „Was blasen die Trompeten? Husaren, heraus!“ erschienen in Greifswald. In Barth an der Ostsee verlobte er sich mit Charlotte Bindemann, heiratete sie jedoch nicht. Seine Professur legte er nieder. Arndts antifranzösische Haltung wurde in den folgenden Jahren immer aggressiver.
Im April 1817 verlobte sich Arndt in Berlin mit Anna Maria Schleiermacher, einer Schwester des Theologen Friedrich Schleiermacher, die er am 18. September des gleichen Jahres auch heiratete. Er ging an die von Preußen in Bonn errichtete Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, wo er 1818 Professor für Geschichte wurde.
Angeklagt wegen der Teilnahme an geheimen Gesellschaften wurde Arndt bereits 1820 vom Professorenamt wieder suspendiert und in den Ruhestand versetzt. Trotz späteren Freispruchs wurde er erst 1840 von Friedrich Wilhelm IV. formell rehabilitiert. Im Privatleben musste Arndt ebenfalls mit schwerwiegenden Schicksalsschlägen fertigwerden. So ertrank 1834 sein jüngster Sohn Wilibald im Rhein. Sein Sohn Sigerich Arndt wurde gegen den erbitterten Widerstand seines Vaters, der der Burschenschaft zugeneigt war und das Prinzip politischer Neutralität strikt ablehnte, Mitglied des Corps Rhenania Bonn. 1841 wurde Arndt Rektor der Bonner Universität und lehrte und publizierte bis zu seiner Emeritierung 1854. Im Jahr 1848 zog Arndt als ältester Abgeordneter in die Frankfurter Nationalversammlung ein. Im Parlament, das in der Frankfurter Paulskirche tagte, engagierte er sich für ein konstitutionelles preußisches Erbkaisertum. Er blieb fraktionslos, war aber Mitglied der Kaiserdeputation. Am 20. Mai 1849 legte Arndt sein Mandat nieder und widmete sich wieder dem akademischen Leben.
Am 29. Januar des Jahres 1860 starb Ernst Moritz Arndt an einer Lungenentzündung in Bonn. Arndts Lebenslauf und politische Schriften bieten auch heute noch Anlass für politische Auseinandersetzungen. Einige halten Arndt für eine aufrechten Demokraten, andere für einen völkischen Nationalisten und Antisemiten.
Arndt sah sich als Dichter ganz als Diener seines Vaterlandes. Mit seinen wortgewandten Texten voller Sprachgewalt setzte er sich gegen die napoleonische Fremdherrschaft ein und erreichte dadurch große Popularität. Vor allem seine drei Gedicht-Reihen „Lieder für Deutschland“, „Kriegslieder der Deutschen“ und „Deutsche Wehrlieder“ sind hierbei zu nennen.
Weitere Gedichte des Autors Ernst Moritz Arndt (Infos zum Autor)
- Abendgebet
- Abendlied
- Abschied von der Welt
- Abschiedslied
- Ad locum
- Allein
- Als ich ein Kind war
- Als Thiers die Welschen aufgerührt hatte
- Alterswehmut
- An Antonia Amalia, Herzogin von Württemberg
Zum Autor Ernst Moritz Arndt sind auf abi-pur.de 286 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte findest Du auf der Übersichtsseite des Autors.
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