Die Zeit von Andreas Gryphius

Kein höher Schatz ist in der großen Welt
Als nur die Zeit; wer die nach Würden hält,
Wer die recht braucht, trotzt Tod und Not und Neid
Und baut ihm selbst den Thron der Ewigkeit.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Zeit“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
35
Entstehungsjahr
1616 - 1664
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Zeit“ stammt aus der Feder des barocken Dichters Andreas Gryphius, der von 1616 bis 1664 lebte. Demnach lässt es sich zeitlich in das 17. Jahrhundert und somit in die Epoche des Barocks einordnen, welche von 1600 bis 1720 andauerte.

Auf den ersten Blick scheint es ein Gedicht über den Wert der Zeit zu sein. Gryphius hebt die Zeit hervor als den höchsten Schatz, den es in der Welt gibt. Dies könnte auf die Vergänglichkeit des Lebens hinweisen, ein gängiges Thema zur Zeit des Barocks.

Im Inhalt fällt auf, dass Gryphius die Zeit nicht nur als wertvoll, sondern als entscheidenden Faktor für die menschliche Existenz betrachtet. Laut dem lyrischen Ich ist es der richtige Umgang mit der Zeit, der über Tod, Not und Neid triumphiert und den Weg zur Ewigkeit ebnet. Hierzu bedarf es jedoch einer Würdigung der Zeit. Dies kann als Mahnung an die Leserschaft verstanden werden, jeden Moment ihres Lebens bewusst zu erleben und zu schätzen.

In Bezug auf Form und Sprache ist das Gedicht klassisch und streng strukturiert, bestehend aus einer vierzeiligen Strophe. Jeder Vers hat eine klare Botschaft und baut auf der vorherigen auf, wobei der letzte Vers die vorhergehenden Ideen zusammenfasst und eine endgültige Schlussfolgerung zieht. Gleichzeitig spielt Gryphius mit Sprachbildern wie dem „Thron der Ewigkeit“, um die Bedeutung der Zeit zu verdeutlichen. All dies trägt dazu bei, dass Gryphius' Gedicht eine tiefe, durchdachte Meditation über die Bedeutung der Zeit ist.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Die Zeit“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Andreas Gryphius. Im Jahr 1616 wurde Gryphius in Glogau geboren. Zwischen den Jahren 1632 und 1664 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Barock zu. Bei Gryphius handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die Epoche des Barocks dauerte von etwa 1600 bis 1720 an. Die Begrifflichkeit „Barock“ leitet sich vom portugiesischen Wort „barocco“ ab und bedeutet so viel wie „seltsam geformte Perle“. Mit dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) erlebte das Deutsche Reich einen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verfall. Etwa ein Drittel des deutschen Volkes kam in dieser Zeit ums Leben. Dafür waren nicht etwa hohe Verluste im Krieg verantwortlich, sondern das Wüten der Pest in nahezu allen Städten des Landes. Die Dichter des Barocks behandelten die Gegensätze in fast allen Lebensbereichen. Dies bezeichnet man auch als Antithetik. Thematisch folgten die Dichter der Antithetik und stellten in ihren Werken Gegensätze in den Mittelpunkt – etwa Jenseits und Diesseits, Schein und Sein oder Blüte und Verfall. Der Barock war die erste Epoche, die in Deutschland zur Folge hatte, dass Gedichte von nun an nicht mehr in lateinischer Sprache, sondern erstmals auch in deutscher Sprache publiziert wurden. Eine besondere zur Zeit des Barock priorisierte Form der Lyrik bildete das sogenannte Sonett. Da innerhalb der Zeit des Barocks der Wohlklang und die äußere Ästhetik eines literarischen Werkes eine wichtige Rolle spielten, war die bevorzugte Literaturform das Gedicht. In den Gedichten wurden häufig Symbole, Metaphern und Hyperbolik genutzt.

Das Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 35 Worte. Der Dichter Andreas Gryphius ist auch der Autor für Gedichte wie „An Gott den Heiligen Geist“, „An Gott den Heiligen Geist“ und „An H. Christoph von Dihr“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die Zeit“ weitere 463 Gedichte vor.

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