Phönix von Johann Karl Wilhelm Geisheim

Zeit, du bunter Vogel, flieg’
Lustig in das Jahr hinaus!
Brannte nicht zu neuem Sieg’
Dir Sylvesters Herd und Haus.
 
Pauken- und Trompetenschall
Grüßt, verjüngter Phönix, dich;
Menschenall und Blumenall
Hoffnungsreich verjüngen sich.
 
So auch in Verjüngungslust
10 
Aus dem Brand’ der Zeit wir gehn,
11 
Und, des Phönix uns bewußt,
12 
Fröhlich in die Jahre sehn.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Phönix“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
54
Entstehungsjahr
1839
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Phönix“ wurde von Johann Karl Wilhelm Geisheim verfasst. Geisheim wurde 1784 geboren und starb 1847, wodurch das Gedicht zeitlich in die Epoche der Romantik einzuordnen ist.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht fröhlich und hoffnungsvoll. Es scheint einen optimistischen Blick auf die Zeit, das neue Jahr und den Lauf der Dinge zu nehmen.

Inhaltlich handelt das Gedicht vom fortlaufenden Lauf der Zeit und das mit ihr einhergehende Alter. Die Zeit wird als „bunter Vogel“ personifiziert und aufgefordert, weiterhin „lustig in das Jahr hinaus“ zu fliegen, wobei hiermit der stetige Ablauf der Jahreszeiten gemeint sein könnte. Trotz der fortschreitenden Zeit, welche durch den Brand, der das alte Jahr symbolisch verbraucht, dargestellt wird, gibt es eine Verjüngung. Das lyrische Ich bringt dies mit dem Bild des Phönix in Verbindung, einem mythischen Vogel, der verbrennt und aus seiner eigenen Asche wieder neu entsteht. Menschen und Natur werden ebenfalls als erneuernd und hoffnungsvoll beschrieben.

Die Form des Gedichts ist eine simple Strophenform mit je vier Versen pro Strophe. Die Sprache ist bildhaft und metaphorisch, doch gleichzeitig recht einfach gehalten. Der Phönix sowie der „bunte Vogel“ sind starke Symbole und Metaphern, die den immerwährenden Zyklus von Tod und Wiedergeburt bzw. das Altern und die Verjüngung repräsentieren.

Insgesamt ist das Gedicht eine Optimistenhymne an den Lauf der Zeit und die mit ihr einhergehende Veränderung. Trotz der Vergänglichkeit eines jeden Jahres gibt es immer die Möglichkeit der Verjüngung und des Neubeginns, wie der Phönix es symbolisch vorführt. Dabei ist das lyrische Ich sich dieser Zyklen bewusst und blickt dennoch freudig in die Zukunft, denn es versteht Zeit nicht als etwas Bedrohliches, sondern als eine Möglichkeit, sich zu erneuern und zu verbessern.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Phönix“ von Johann Karl Wilhelm Geisheim. Geboren wurde Geisheim im Jahr 1784 in Breslau. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1839 zurück. Erscheinungsort des Textes ist Breslau. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 54 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Johann Karl Wilhelm Geisheim ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Wintergarten“, „Der armen Kinder Dank“ und „Der letzte Tag im Jahre“. Zum Autor des Gedichtes „Phönix“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 29 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Johann Karl Wilhelm Geisheim (Infos zum Autor)

Zum Autor Johann Karl Wilhelm Geisheim sind auf abi-pur.de 29 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.