Pelze von Johann Karl Wilhelm Geisheim
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Pelze sollen euch nicht fehlen, |
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Alldieweil es Winter ist; |
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Doch ihr sollt ein Futter wählen, |
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Das die Motte nimmer frißt. |
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Seid auch in den Zobelpelzen |
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Gegen dieses Thier bedacht, |
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Und zumal bei Kuppelpelzen |
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Nehmt euch vor der Mott’ in Acht. |
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Denn, ihr wißt, die Motten kriegen, |
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Ist die allerschlimmste Pest, |
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Weil die still im Innern liegen, |
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Unvermerkt sich fressen fest. |
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Seid drum auf der Hut, die Motten, |
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Die da schleichen in’s Geheim, |
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Wohlgerüchlich auszurotten, |
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Zu ersticken in dem Keim. |
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Wählt euch Pelze, schön und nobel; |
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Denn die Pelze lassen gut. |
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Leib und Geist sei euer Zobel, |
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Geist’ger Gluthen frischer Muth. |
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Euer Pelz sei warm, zu wärmen |
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Manchen, der da frieret arm; |
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Denn zur Zeit, da wir uns härmen, |
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Hält uns nur die Liebe warm. |
Details zum Gedicht „Pelze“
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1839
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Pelze“ wurde vom deutschen Dichter Johann Karl Wilhelm Geisheim im 19. Jahrhundert, verfasst. Dies lässt sich durch seine Lebensdaten (*1784, †1847) ableiten.
Beim ersten Lesen entsteht der Eindruck, dass das Gedicht sich um das Thema Winterkleidung, speziell Pelze, dreht. Der Hinweis auf die Motten, die eine Gefahr für die Erhaltung der Pelze darstellen, bringt eine humoristische Note ein.
Inhaltlich geht es in dem Gedicht um einen Rat, wie man im Winter Pelze tragen sollte, insbesondere um den Schutz dieser Kleidungsstücke vor Motten. Außerdem enthält es eine metaphorische Aussage: „Leib und Geist sei euer Zobel, Geist’ger Gluthen frischer Muth“ und „Euer Pelz sei warm, zu wärmen Manchen, der da frieret arm“. Die Pelze repräsentieren hier nicht nur materiellen Reichtum, sondern auch inneren Reichtum - den Wunsch, Wärme und Liebe zu teilen.
Die Form des Gedichts zeichnet sich durch gleichbleibende vierzeilige Strophen und einen konsequenten Reim (Kreuzreim) aus. Die Sprache ist gehoben, aber klar und verständlich. Es wurden auch Archaismen verwendet, wie „alldieweil“ und „die Mott'“, die den historischen Kontext des Gedichts unterstreichen.
Insgesamt kann man sagen, dass dieses Gedicht eine Aufforderung zur Aufmerksamkeit gegenüber materiellen Gütern darstellt, aber auch eine metaphorische Anspielung auf innere Werte und die Wichtigkeit der Liebe beinhaltet.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Pelze“ stammt aus der Feder von Johann Karl Wilhelm Geisheim. 1784 wurde Geisheim in Breslau geboren. Im Jahr 1839 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Breslau. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 126 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 6 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Johann Karl Wilhelm Geisheim sind „Die Geisterstunde“, „Die Krähen“ und „Die Schlittenfahrt“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Pelze“ weitere 29 Gedichte vor.
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- Dem Jahre
- Der Faschingsmantel
- Der Wintergarten
- Der armen Kinder Dank
- Der letzte Tag im Jahre
- Die Geisterstunde
- Die Krähen
- Die Schlittenfahrt
- Die Schlittschuhfahrer
Zum Autor Johann Karl Wilhelm Geisheim sind auf abi-pur.de 29 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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