An Poetum von Andreas Gryphius

Dv Poetus, du beginst die Musen den zue hassen/
Vndt Phillis wird dein weib/ es sey vns lieb vnd leidt!
Die Phillis die nichts weis von ehr vnd redlikeit:
Vnd die sich ohne mann' hatt mutter nennen lassen.
Du thor/ du glaubest noch/ das itzt auff allen gassen
Ein jeder nur von dier/ vndt deinem glücke schreitt.
Ja woll der vogel selbst/ der vns die heisse zeitt
An meldet/ wird dir auch ein hochzeit lied verfassen.
Dein glück ist freylich gros/ du nimbst fur eigen an
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Was Quintus hatt bezahlt/ vnd doch nicht nehmen kan.
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Lucullus seet/ dir bleibt der acker mitt den früchten.
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Stell' alle sorgen ein/ wirff recht vnd bücher hin.
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Wen Phillis müssig geht/ den trägt es mehr gewin.
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Als wen der richter will die part' vnd händel schlichten.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „An Poetum“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
132
Entstehungsjahr
1637
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Andreas Gryphius ist der Autor des Gedichtes „An Poetum“. Geboren wurde Gryphius im Jahr 1616 in Glogau. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1637 zurück. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Gryphius handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Der die Jahre 1600 bis 1720 umfassende Zeitraum gilt als Literaturepoche des Barocks, die sich in Deutschland während und nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) entfaltete. Als Bezeichnung der Epoche wird das aus dem Portugiesischen stammende Wort „Barock“ erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts genutzt. Die Zeit des Barocks wurde durch den Dreißigjährigen Krieg geprägt – Hunger, Seuchen, Vergewaltigung und Tod sorgten für enormes Leid bei der Bevölkerung Europas. So verkleinerte sich die Bevölkerung im Deutschen Reich von ca. 28 Millionen im Jahr 1615 auf 11 Millionen Menschen am Ende des Krieges im Jahr 1648. Der Barock zeichnet sich vordergründig durch die Antithetik, also einem von Widersprüchen und Gegensätzen geprägtem Bewusstsein, aus. Durch die Antithetik kommt es in der Epoche des Barocks vermehrt zur Verwendung von Gegensatzpaaren, wie zum Beispiel: Diesseits und Jenseits, Wollust und Tugend oder Weltverneinung und Weltzugewandtheit. In Deutschland kam es durch den Barock zu einer Ablösung der lateinischen Sprache in der Literatur - einschließlich der wissenschaftlichen und philosophischen Literatur - durch die deutsche Sprache. Die Autoren gehörten in der Regel dem Gelehrtenstand an: Akademiker, Theologen, Adelige und Beamte. Berühmte Schriftsteller des Barocks sind insbesondere Martin Opitz, Andreas Gryphius, Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Daniel Caspar von Lohenstein oder Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen.

Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 132 Worte. Die Gedichte „An die Sternen“, „An die Welt“ und „An sich Selbst“ sind weitere Werke des Autors Andreas Gryphius. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An Poetum“ weitere 461 Gedichte vor.

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