An H. Christophorum Loth von Andreas Gryphius

Nembt wieder wehrter freundt/ dem ich mein hertz gelihen
Was ihr mir newlich liht/ das jahrbuch vnser zeitt/
Die anzahl schneller tag' in dehn vns ach vndt leidt
So lange kränckt bis sie/ vndt wir mitt ihn enfliehen.
Wir armen schawn die Sonn' itzt von/ itzt zu vns zihen:
Vndt gehn den sternen nach/ wir lernen welche seitt
Der himmell Phoebe tritt/ vndt was vns Mars bereitt
Vndt sehn nicht das wir hier den blumen gleich verblühen
Wir rechnen monatt aus/ vndt spilen mitt dem jahr
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Vndt ordnen tag auff tag/ vndt wen die räitung klaar:
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Bleibt vns doch vnser tag vndt vntergang verholen?
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Nichts ist das zeitt vndt todt nicht vnterdrücken kan
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Ohn freundtschafft/ welcher zeit vndt sterben vnterthan.
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Herr Loth/ der haben wir zwey einen Geist befohlen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „An H. Christophorum Loth“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
129
Entstehungsjahr
1616 - 1664
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichtes „An H. Christophorum Loth“ ist Andreas Gryphius. Gryphius wurde im Jahr 1616 in Glogau geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1632 und 1664. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Barock kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Gryphius handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die deutsche Literaturepoche des Barock begann circa 1600 und endete im Jahr 1720. Die wörtliche Übersetzung des portugiesischen Begriffes „barocco“ lautet „schiefe Perle“. Mit dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) erlebte das Deutsche Reich einen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Verfall. Etwa ein Drittel des deutschen Volkes kam in dieser Zeit ums Leben. Dafür waren nicht etwa hohe Kriegsverluste verantwortlich, sondern das Wüten der Pest in nahezu allen großen und kleinen Städten des Landes. Besonders Krieg und Pest in der Literaturepoche des Barocks zeigen auch ein markantes Merkmal auf: der Gegensatz. Auf der einen Seite Armut, Tod und Elend, auf der anderen Glanz, Prunk und Macht. So lebte die einfache Bevölkerung in bitterer Armut, während Adelige einen protzigen Lebensstil bevorzugten. In der vorausgegangenen Epoche der Renaissance waren noch viele Werke auf Lateinisch verfasst worden. Mit dem Barock begann die Zeit der in deutscher Sprache verfassten Literatur. Schriftsteller und Werke dieser Zeit sind vielzählig. Andreas Gryphius, Martin Opitz oder Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen sind typische Vertreter des Barocks.

Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 129 Worte. Weitere Werke des Dichters Andreas Gryphius sind „Abend“, „An Eugenien“ und „An Gott den Heiligen Geist“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An H. Christophorum Loth“ weitere 461 Gedichte vor.

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