Deficit in dolore vita mea/ Psal. 31 von Andreas Gryphius

Mit thränen vnd mit ach/ mit arbeit weh vnd zagen
Verschließ ich Stund vnd Tag/ der Feber grimes Leidt
Nimmt mit dem Jahr mich hin/ die flucht der schnellen zeit/
Läst mich mein herbes Weh/ mein Elend kaum beklagen!
So bald die Sonn vns bringt den lichten Tag getragen/
Rufft jammer mich zu Kampff. Dafern mir in dem streitt
Die Hoffnung hülff einspricht/ fält der erhitzte Neidt/
Mich mehr denn hündisch an/ vnd läst nicht ab zu nagen.
Wenn Cynthie jhr Horn steckt auff den abend an.
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Ist nichts/ das mich mit ruh' vnd rath ergetzen kan/
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Wie lange sol ich noch in diesem kummer stecken?
12 
Ich weyne! doch vmbsonst, so offt die schwartze Nacht/
13 
Den trüben Sternen rufft/ vnd wenn matuta lacht.
14 
Kein Abend deckt die Noth/ kein Tag kan trost erwecken.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.5 KB)

Details zum Gedicht „Deficit in dolore vita mea/ Psal. 31“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
133
Entstehungsjahr
1616 - 1664
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichtes „Deficit in dolore vita mea/ Psal. 31“ ist Andreas Gryphius. 1616 wurde Gryphius in Glogau geboren. In der Zeit von 1632 bis 1664 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Gryphius ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Der die Jahre 1600 bis 1720 umfassende Zeitraum gilt als Literaturepoche des Barocks, die sich in Deutschland während und nach dem Dreißigjährigen Krieg entfaltete. Der Dreißigjährige Krieg begann 1618 und endete im Jahr 1648. Als Bezeichnung der Epoche wird das aus dem Portugiesischen stammende Wort „Barock“ erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts genutzt. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden große Teile des Deutschen Reiches zerstört. Die Menschen der damaligen Zeit, damals durch ein starkes soziales Gefälle zwischen Provinz und Hof geprägt, litten folglich unter den katastrophalen Auswirkungen des Krieges. Unzählige Menschen starben an den Folgen des Krieges und der Pest. Die Epoche des Barocks wurde davon stark beeinflusst. Es herrschte in der Literaturepoche des Barocks ein sehr gegensätzliches (antithetisches) Weltbild. Verschwendung und Luxus der Adeligen standen Leid und Armut innerhalb der einfachen Bevölkerung gegenüber. Die Barockliteratur war ebenso gekennzeichnet von thematischen Widersprüchen. Diesseits und Jenseits standen sich ebenso gegenüber wie Ernst und Spiel oder etwa Sein und Schein. Die am häufigsten eingesetzten Formen in der Poesie waren das Sonett, die Elegie, das Epigramm und die Ode. Im Barock begannen die Autoren ihre Werke in Deutsch zu verfassen. Die Autoren der Renaissance schrieben noch in lateinischer Sprache. Zu den berühmtesten Lyrikern des Barocks gehören: Andreas Gryphius, Grimmelshausen, Casper von Lohenstein, Martin Opitz, Caspar Ziegler und Paul Fleming.

Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 133 Worte. Weitere Werke des Dichters Andreas Gryphius sind „An H. Christoph von Dihr“, „An Jolinden“ und „An den gecreutzigten Jesum“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Deficit in dolore vita mea/ Psal. 31“ weitere 461 Gedichte vor.

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