Auf den Anfang des 1660zigsten Jahres von Andreas Gryphius
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Wir zehlen was nicht ist und längst in nichts verschwunden/ |
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Verwichner Zeiten Lauff und Menge vieler Jahr |
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Und was den Augenblick noch kaum verhanden war. |
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Wir zehlen was sich noch nicht von der Zeit gefunden. |
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Umsonst! wir Armen/ Ach! Jahr/ Monat/ Tag und Stunden/ |
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Sind kein beständig Gut/ doch bringen sie Gefahr |
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Und höchsten Nutz zu uns. Sie bieten alles dar/ |
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Wordurch die Ewigkeit uns Menschen wird verbunden. |
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Gott dem nichts fällt noch kommt/ dem alles steht und blüht/ |
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Der was noch künfftig ist als gegenwärtig sieht/ |
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Wil auch vor Augenblick uns Ewigkeiten geben. |
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Ach Seel! Ach! sey mit Ernst denn auf die Zeit bedacht/ |
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Nimm Jahr und Monat/ Stund/ und Augenblick in acht. |
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Ein einig Augenblick verspricht Todt oder Leben. |
Details zum Gedicht „Auf den Anfang des 1660zigsten Jahres“
Andreas Gryphius
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14
121
1616 - 1664
Barock
Gedicht-Analyse
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Auf den Anfang des 1660zigsten Jahres“ des Autors Andreas Gryphius. Der Autor Andreas Gryphius wurde 1616 in Glogau geboren. Zwischen den Jahren 1632 und 1664 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Barock zuordnen. Der Schriftsteller Gryphius ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.
Der die Jahre 1600 bis 1720 umfassende Zeitraum gilt als Literaturepoche des Barocks, die sich in Deutschland während und nach dem Dreißigjährigen Krieg entfaltete. Der Dreißigjährige Krieg begann 1618 und endete im Jahr 1648. Als Epochenbezeichnung wird das aus dem Portugiesischen stammende Wort „Barock“ erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts genutzt. Die Zeit des Barocks wurde durch den Dreißigjährigen Krieg stark beeinflusst – Hunger, Seuchen (insbesondere die Pest), Vergewaltigung und Tod sorgten für großes Elend bei den Menschen in Europa. So schrumpfte die Bevölkerung im Deutschen Reich von etwa 28 Millionen im Jahr 1615 auf 11 Millionen Menschen am Ende des Krieges im Jahr 1648. Die Literatur im Barock ist stark geprägt von der Antithetik. Das bedeutet, die Menschen nahmen ihre Welt als gegensätzlich und widersprüchlich war. Das Leben der einfachen Bevölkerung war von Armut geprägt. Bei den Adeligen herrschten dennoch Verschwendung und Luxus. In Deutschland führte der Barock zu einer Ablösung des Lateinischen im Schriftwerk - einschließlich der wissenschaftlichen und philosophischen Literatur - durch das Deutsche. Zu den berühmtesten Lyrikern des Barocks gehören: Grimmelshausen, Andreas Gryphius, Martin Opitz, Casper von Lohenstein, Caspar Ziegler und Paul Fleming.
Das 121 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe. Der Dichter Andreas Gryphius ist auch der Autor für Gedichte wie „An die Welt“, „An sich Selbst“ und „Auff den Sontag deß ernehrenden Versorgers / oder VII. Sontag nach dem Fest der H. Dreyeinigkeit / Marc. 8.“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Auf den Anfang des 1660zigsten Jahres“ weitere 461 Gedichte vor.
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