Brautlied von Paul Fleming

Amaryllis liebt Mirtyllen,
und Mirtyllus Amaryllen.
Kommt, ihr Schäfer, kommt heran,
kommt heran, ihr Schäferinnen,
laßt uns um den Blumenplan
einen neuen Tanz beginnen!
 
Amaryllis liebt Mirtyllen
und Mirtyllus Amaryllen.
O das auserwählte Paar!
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O die weitgepreisten Beide,
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die der ganzen Hirtenschaar
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itzt gebären solche Freude!
 
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Amaryllis liebt Mirtyllen
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und Mirtyllus Amaryllen.
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Schlagt durch die gepaarte Hand,
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ihr hierzu ersuchten Sternen,
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und gesegnet derer Stand,
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die von euch das Lieben lernen!
 
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Amaryllis liebt Mirtyllen
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und Mirtyllus Amaryllen.
21 
Paar an Treue, Paar an Zucht,
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Paar an Ehren gleich gehalten,
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kostet nun die süße Frucht,
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die euch nimmer läßt veralten!
 
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Amaryllis liebt Mirtyllen,
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und Mirtyllus Amaryllen.
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Liebsten, euch hat diese Gunst
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euer Himmel zugeeignet;
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der erhalte diese Brunst,
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bis auch ihr zu Himmel steiget!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.7 KB)

Details zum Gedicht „Brautlied“

Autor
Paul Fleming
Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
30
Anzahl Wörter
122
Entstehungsjahr
1609 - 1640
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Paul Fleming ist der Autor des Gedichtes „Brautlied“. Geboren wurde Fleming im Jahr 1609 in Hartenstein (Sachsen). Das Gedicht ist in der Zeit von 1625 bis 1640 entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Fleming handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die Epoche des Barocks erstreckt sich über den Zeitraum von 1600 bis etwa 1720. Diesen Zeitraum kann man in drei weitere Abschnitte unterteilen: Früh-, Hoch- und Spätbarock. Der Dreißigjährige Krieg war ein Territorial- und Religionskrieg in Europa, der für viel Elend, Zerstörung und Tod sorgte. Dazu kamen Zerfall der Wirtschaft und die Pest, welche das Unheil während des Dreißigjährigen Krieges nur noch verschärfte. Es herrschte in der Literaturepoche des Barocks ein antithetisches Weltbild. Verschwendung und Luxus im Leben der Adeligen standen Leid und Armut innerhalb der einfachen Bevölkerung gegenüber. Die Literatur im Barock war ebenso geprägt von thematischen Widersprüchen. Diesseits und Jenseits standen sich ebenso gegenüber wie Ernst und Spiel oder Schein und Sein. Die am häufigsten genutzten Formen in der Lyrik waren das Sonett, die Elegie, das Epigramm und die Ode. Im Barock begannen die Autoren ihre Werke in deutscher Sprache zu verfassen. Die Autoren der Renaissance schrieben noch in lateinischer Sprache. Bedeutende Vertreter des Barocks waren beispielsweise: Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Martin Opitz, Andreas Gryphius, Christian Weise und Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen.

Das vorliegende Gedicht umfasst 122 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 30 Versen. Die Gedichte „Hier ist Nichts denn finstre Nacht“, „Auf die Weise des 101. Psalms“ und „Auf des 8. Psalms Melodei“ sind weitere Werke des Autors Paul Fleming. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Brautlied“ weitere 366 Gedichte vor.

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