An das agsteinerne Armband von Paul Fleming
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Der, so gelesen hat am Strande seiner Preußen |
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den Ursprung deiner Zier, du kostbarlicher Sand, |
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und der auch, welcher hat die Kost an dich gewandt, |
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daß du ein edler Schmuck der Arme soltest heißen, |
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müß' allzeit glückhaft sein! Auch ich will mich befleißen, |
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den ungelobten Belt, dein grünes Vaterland, |
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zu rühmen überhoch und hier durch diese Hand, |
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die etwas Ewigs kan, der Sterblichkeit entreißen. |
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Bist du ein Tannenharz, durchs Meersalz und Apollen |
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in die Gestalt gebracht, das viel beweisen wollen, |
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mehr aber gläuben nicht, ich laß' es itzt darbei. |
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Du seist, aus was du seist, so muß doch, wenn wir fragen, |
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Guinee und Peru auch wider Wollen sagen, |
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daß dein Schein güldner noch als ihres Goldes sei. |
Details zum Gedicht „An das agsteinerne Armband“
Paul Fleming
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117
1609 - 1640
Barock
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichtes „An das agsteinerne Armband“ ist Paul Fleming. Fleming wurde im Jahr 1609 in Hartenstein (Sachsen) geboren. In der Zeit von 1625 bis 1640 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Barock zuordnen. Der Schriftsteller Fleming ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.
Die europäische Stilepoche des 17. und 18. Jahrhunderts, die wir heute als Barock bezeichnen, leitet sich aus dem Portugiesischen ab. Das portugiesische Wort stammt ursprünglich aus dem Juwelierhandwerk und heißt auf Deutsch „schiefrunde, unregelmäßige Perle“. Mit dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) erlebte Deutschland einen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Verfall. Etwa ein Drittel der Bevölkerung kam in der Zeit ums Leben. Dafür waren nicht etwa hohe Verluste im Krieg verantwortlich, sondern das Wüten der Pest in fast allen großen und kleinen Städten des Deutschen Reiches. Es herrschte in der Literaturepoche des Barocks ein antithetisches Weltbild. Verschwendung und Luxus im Leben des Adels standen Leid und Armut innerhalb der einfachen Bevölkerung gegenüber. Die Barockliteratur war ebenso geprägt von thematischen Widersprüchen. Diesseits und Jenseits standen sich ebenso gegenüber wie Ernst und Spiel oder Sein und Schein. Im Zeitalter des Barocks löste die deutsche Sprache das Lateinische ab. Die Autoren gehörten in der Regel dem Gelehrtenstand an: Akademiker, Theologen, Adelige und Beamte. Berühmte Dichter des Barocks sind beispielsweise Martin Opitz, Andreas Gryphius, Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Daniel Caspar von Lohenstein oder Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen.
Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 117 Worte. Die Gedichte „In allen meinen Thaten“, „Tugend ist mein Leben“ und „Hier ist Nichts denn finstre Nacht“ sind weitere Werke des Autors Paul Fleming. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An das agsteinerne Armband“ weitere 366 Gedichte vor.
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Weitere Gedichte des Autors Paul Fleming (Infos zum Autor)
- O liebliche Wangen
- Wie er wolle geküsset seyn
- Tanzlied
- Ein getreues Herz zu wissen
- In allen meinen Thaten
- Tugend ist mein Leben
- Hier ist Nichts denn finstre Nacht
- Auf die Weise des 101. Psalms
- Auf des 8. Psalms Melodei
- Nach des 6. Psalmens Weise
Zum Autor Paul Fleming sind auf abi-pur.de 366 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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