An das Jahr, daß es doch balde verlaufe von Paul Fleming
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Zwölf Fürsten dienen dir, vier Häuptern untertan, |
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die Wochen sind dein Heer, als welche du aus Tagen, |
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aus Stunden diese machst. So fährst du auf dem Wagen, |
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den Mon und Sonne ziehn. Die Zeit, die fleucht voran, |
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häut Alles vor ihm um und macht dir reinen Plan. |
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So sieht man weit und breit des Sternen Pövel jagen |
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um, neben und nach dir. So wirst du hingetragen |
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ins Haus der Ewigkeit, der Niemand folgen kan. |
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Lauf, Vater Jahr, diß Jahr lauf mehr als sonst behende |
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und komme noch einmal so balde zu dem Ende, |
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o meiner Arbeit Trost, daß ich das schöne Tun, |
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auf das mein Vaterland in langer Hoffnung denket, |
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recht führe wol hinaus, und, die sich itzt so krenket, |
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alsdenn mit Freuden mög' in diesen Armen ruhn. |
Details zum Gedicht „An das Jahr, daß es doch balde verlaufe“
Paul Fleming
4
14
128
1640
Barock
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichtes „An das Jahr, daß es doch balde verlaufe“ ist Paul Fleming. Geboren wurde Fleming im Jahr 1609 in Hartenstein (Sachsen). Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1640 zurück. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Fleming ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.
Die Literaturepoche des Barocks erstreckt sich über den Zeitraum von 1600 bis ungefähr 1720. Diesen Zeitraum kann man in drei Abschnitte unterteilen: Frühbarock, Hochbarock und Spätbarock. Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) hat die Literaturepoche des Barocks in hohem Maße geprägt. Der Krieg war eine Katastrophe von einem Ausmaß, das kaum vorstellbar ist. Die Menschen litten unter den Kämpfen, Hungersnöten und besonders unter der Pest, an der eine Vielzahl von Menschen verstarb. Die Anzahl der Menschen Deutschlands ging um etwa ein Drittel zurück. Die Erfahrungen mit dem Krieg und seinen dramatischen Folgen spiegeln sich in einem gegensätzlichen Weltbild wider. Dies entspricht der damaligen Lebenswirklichkeit der Menschen: Das Leben der einfachen Bevölkerung war geprägt von Pessimismus und bitterer Armut, während an den Fürstenhöfen nach dem Vorbild des französischen Absolutismus Luxus und Verschwendung herrschten. In der Dichtung wird der Gebrauch solcher inhaltlichen Gegensätze als Antithetik bezeichnet. Der Barock war die erste Epoche, die in Deutschland bewirkte, dass Literatur von nun an nicht mehr auf Latein, sondern erstmals auch in deutscher Sprache veröffentlicht wurde. Eine besondere zur Zeit des Barock präferierte Form der Lyrik stellte das sogenannte Sonett dar. Die bedeutenden Vertreter der Dichtung der Barockzeit sind Paul Fleming, Martin Opitz, Christian Hofmann von Hofmannswaldau, Andreas Gryphius, Simon Dach, Johann Christian Günther, Friedrich von Logau und Angelus Silesius.
Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 128 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Paul Fleming sind „O liebliche Wangen“, „Wie er wolle geküsset seyn“ und „Tanzlied“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An das Jahr, daß es doch balde verlaufe“ weitere 366 Gedichte vor.
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Weitere Gedichte des Autors Paul Fleming (Infos zum Autor)
- O liebliche Wangen
- Wie er wolle geküsset seyn
- Tanzlied
- Ein getreues Herz zu wissen
- In allen meinen Thaten
- Tugend ist mein Leben
- Hier ist Nichts denn finstre Nacht
- Auf die Weise des 101. Psalms
- Auf des 8. Psalms Melodei
- Nach des 6. Psalmens Weise
Zum Autor Paul Fleming sind auf abi-pur.de 366 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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