Herbstlied von Alexis Aar

Eh' der Herbstwind heult um's Dach,
Sind die Vögel aufgebrochen.
Blatt und Blüten, die verwehen,
Mögen sie nicht fallen sehen.
Bange Wochen
Folgen nach.
 
Lieber schweigen, Spiel und Scherz,
Die wir pflegten froh gemeinsam.
Wie gewonnen sind zerronnen
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Auch der holden Liebe Wonnen.
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Ernst und einsam
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Ward das Herz.
 
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Lebenslust und Kraft verloht.
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Nebelhauch umhüllt die Sterne,
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Und die Hoffnung geht zur Neige.
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Durch die raschentlaubten Zeige
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Grüßt von ferne
18 
Schon der Tod.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Herbstlied“

Autor
Alexis Aar
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
18
Anzahl Wörter
73
Entstehungsjahr
1853 - 1916
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht stammt von Alexis Aar, einem deutschsprachigen Schriftsteller und Lyriker, der von 1853 bis 1916 lebte. Die zeitliche Einordnung lässt sich also in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts und das frühe 20. Jahrhundert verankern, eine Epoche, die von grundlegenden gesellschaftlichen Umwälzungen geprägt war.

Auf den ersten Blick fällt die melancholische und eher düstere Grundstimmung des Gedichts auf. Es erzeugt ein Herbstbild, bei dem der herannahende Winter und damit verbunden das Ende und der Tod im Vordergrund stehen.

Inhaltlich handelt das Gedicht vom Abschiednehmen und von Vergänglichkeit. In der ersten Strophe wird dies anhand des Herbstwindes und der Vögel symbolisiert, die sich auf den Weg in wärmere Gefilde machen. Darüber hinaus beschreibt die zweite Strophe das Ende einer Liebe, die einst Freude und Spaß bereitet hat, nun jedoch zu Ernst und Einsamkeit geführt hat. Die dritte und letzte Strophe beklagt den Verlust von Lebensfreude und Kraft, das Schwinden der Hoffnung und die zunehmende Nähe des Todes.

Im Hinblick auf die Form und Sprache des Gedichts zeigt sich, dass das Gedicht sehr streng und präzise strukturiert ist, was sich in den jeweils sechs Versen pro Strophe und der Verwendung von Endreimen zeigt. Die Sprache ist einfach und klar, doch durch die Verwendung von starken Symbolen und Metaphern wird auch eine poetische und metaphorische Dimension erreicht. Dies zeigt sich beispielsweise an der Metapher des Herbstwindes als Zeichen für das Herannahen des Winters und des Endes, aber auch an der Symbolik der Vögel, die aufbrechen, um den Winter zu entgehen. Insgesamt ist das Gedicht somit ein eindrückliches Beispiel für die Lyrik von Alexis Aar, die durch ihre Klarheit, Präzision und emotionalen Tiefe gekennzeichnet ist.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Herbstlied“ ist Alexis Aar. Aar wurde im Jahr 1853 in Radeberg (bei Dresden) geboren. Zwischen den Jahren 1869 und 1916 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zuordnen. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 73 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 18 Versen. Die Gedichte „Bestimmung“, „Sirenenlied“ und „Semiramis“ sind weitere Werke des Autors Alexis Aar. Zum Autor des Gedichtes „Herbstlied“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 10 Gedichte vor.

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