Wilder Ritt von Alexis Aar
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Sie liebt mich nicht, ihr Ohr ist taub! |
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Nie wierd in ihrem Arm mir Rast! |
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Greif' aus mein Roß! Aufwirbelt Staub, |
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Das Mondlicht flirrt um Zweig' und Ast. |
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Der Wald, der felsenumragte, |
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Schweigt träumend in Einsamkeit: |
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Das Echo nur hallt, als jagte |
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Ein Andrer uns zur Seit'. |
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Unruhig schnaubst du und zitterst und bangst |
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Und wirfst dein Haupt, mein schönes Thier! |
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Spürst du beklemmende Todesangst? |
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Greif' aus, zu säumig bist du mir! |
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Tief unten im Thalesschlunde, |
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Da klaffen die Felsen weit, |
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Und gehn wir dort beide zu Grunde, |
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Um dich nur wär' es mir leid! |
Details zum Gedicht „Wilder Ritt“
Alexis Aar
2
16
95
1853 - 1916
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Wilder Ritt“ ist verfasst von Alexis Aar, einem Autor, der im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert lebte. Beim ersten Lesen erzeugt das Gedicht einen dynamischen, dramatischen Eindruck, es scheint um unerwünschte Liebe, Einsamkeit und das Überwinden dieser Gefühle mithilfe eines wilden Ausritts durch die Natur zu gehen.
Vereinfacht zusammengefasst handelt das Gedicht von einem lyrischen Ich, das seine unerwiderte Liebe beklagt und in seinem Schmerz auf einen wilden Ritt durch die Natur geht. Das lyrische Ich hat das Gefühl, dass seine Geliebte ihn nicht liebt und er deshalb nie Ruhe oder Zufriedenheit in ihren Armen finden wird. Dieses Gefühl tiefer Traurigkeit und Verzweiflung führt ihn dazu, auf sein Pferd zu steigen und in die Stille der Natur zu flüchten. Dort spiegelt seine wilde Fahrt sein Seelenleben wider. Das Echo seines Ritts, beschrieben als das Geräusch eines anderen Reiters, könnte seine innere Zerrissenheit symbolisieren.
Die literarische Form, im Besonderen die Art und Weise, wie die Verse und Strophen aufgebaut sind, sorgt für eine lebhafte, rasante Atmosphäre, die das Gefühl einer wilden, unkontrollierten Fahrt vermittelt. Der Einsatz von starken, bildhaften Verben wie „aufwirbeln“, „schnauben“, „zittern“, „greif' aus“ und „klaffen“ erzeugt eine äußerst dynamische und teils dramatische Szenerie. Dies wird durch die Detailgenauigkeit, mit der die Umgebung beschrieben wird, weiter verstärkt und liefert dem Leser eine klare Vorstellung von der vom Presi durchlebten Route. Aar nutzt die natürliche Landschaft und das Verhalten des Pferdes geschickt, um die Emotionen und die innere Zerrissenheit des lyrischen Ich zu spiegeln.
Die Sprache des Gedichts ist eher altmodisch und poetisch, was dem Leser eine Vorstellung von der Epoche, in der der Autor lebte, gibt und zur generellen Atmosphäre des Gedichts beiträgt. Die Emotionen des lyrischen Ich werden direkt und ungeschönt ausgedrückt, was dem Gedicht eine sehr persönliche und emotionale Note gibt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Wilder Ritt“ ein kraftvolles und emotional aufgeladenes Gedicht ist, das einen sehr persönlichen Einblick in die Gefühlswelt des lyrischen Ich und seinen Kampf mit unerfüllter Liebe bietet. Es ist ein hervorragendes Beispiel für die Fähigkeit der Poesie, Emotionen auf eine Weise auszudrücken, die für den Leser greifbar und nachvollziehbar ist.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Wilder Ritt“ ist Alexis Aar. Geboren wurde Aar im Jahr 1853 in Radeberg (bei Dresden). Zwischen den Jahren 1869 und 1916 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das vorliegende Gedicht umfasst 95 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Alexis Aar sind „Soldaten kommen“, „Studententraum“ und „Herbstlied“. Zum Autor des Gedichtes „Wilder Ritt“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 10 Gedichte vor.
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- Abendglocken
Zum Autor Alexis Aar sind auf abi-pur.de 10 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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