Das Blut Jesu Christi, des Sohns Gottes u.s.w von Paul Fleming
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Hier steh' ich armer Mensch und schäme mich vor mir, |
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mit so viel Häßlichkeit der Sünden ganz beklecket. |
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Mein erstes schönes Kleid, wie ist es doch beflecket, |
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wie hat doch dieser Wust ersticket alle Zier |
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Die schwache Seele tut kaum noch ihr Häupt herfür, |
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weil sie der tiefe Schlam mit Wuste ganz bedecket |
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und der versinkenden kein Arm wird zugerecket, |
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ihr Loch, ihr Kot, ihr Tod ist der Leib, dieser hier. |
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Gott Jesu, Christe Mensch, nur deine Hand, die fromme, |
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die kan es, daß ich auf aus dieser Höllen komme. |
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Zeuch, starker, mich heraus und mache mir ein Bad, |
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ein Bad, ein rotes Bad von deinem teuren Blute. |
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Viel darfstu dessen nicht vergießen mir zu gute, |
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an einem Tröpflein nur, Erlöser, ist es satt. |
Details zum Gedicht „Das Blut Jesu Christi, des Sohns Gottes u.s.w“
Paul Fleming
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124
1609 - 1640
Barock
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Das Blut Jesu Christi, des Sohns Gottes u.s.w“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Paul Fleming. Fleming wurde im Jahr 1609 in Hartenstein (Sachsen) geboren. Im Zeitraum zwischen 1625 und 1640 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Barock zuordnen. Bei Fleming handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.
Die Epoche des Barock folgt auf die Epoche der Renaissance und des Humanismus und umfasst den Zeitraum von etwa 1600 bis 1720. Der Begriff leitet sich von dem portugiesischen Wort „barocco“ ab. Der Begriff stammt aus der Juweliersprache und bedeutet „seltsam geformte, schiefrunde Perle“. Mit dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) erlebte das Deutsche Reich einen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verfall. Etwa ein Drittel der Bevölkerung verlor in jener Zeit ihr Leben. Doch waren nicht etwa hohe Verluste im Krieg dafür verantwortlich, sondern das Wüten der Pest in fast allen großen und kleinen Städten des Landes. Die Epoche des Barocks in der Literaturgeschichte wurde von Gegensätzen geprägt. Dabei standen primär das Jenseits und das Diesseits oder das Sein und der Schein im Mittelpunkt der barocken Dichtung. Von Gegensätzen gezeichnet war auch das Leben der Menschen. So lebte der überwiegende Teil der Bevölkerung in Armut, Adelige hingegen lebten einen luxuriösen und verschwenderischen Lebensstil. Die Dichter der Renaissance schrieben noch auf Lateinisch, die Autoren des Barock begannen, ihre Werke in deutscher Sprache zu veröffentlichen. Die wichtigen Vertreter der Dichtung der Barockzeit sind Paul Fleming, Martin Opitz, Christian Hofmann von Hofmannswaldau, Andreas Gryphius, Simon Dach, Johann Christian Günther, Angelus Silesius und Friedrich von Logau.
Das 124 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere Werke des Dichters Paul Fleming sind „Nach des 6. Psalmens Weise“, „Neujahrsode 1633“ und „Auf die seligmachende Geburt unsers Erlösers Jesu Christi“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Das Blut Jesu Christi, des Sohns Gottes u.s.w“ weitere 366 Gedichte vor.
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