Dem wolgebornen Herrn, Herrn Dietrich von dem Werder von Paul Fleming

Es sagts Jerusalem, es sagets Krieg und Sieg
und hundert anders mehr, was, werter Held, dein Dichten
und dein Verrichten sei. Du giebest den Geschichten
ihr Leben durch dein Tun, machst, daß dein Sieg und Krieg
 
sich kriegt und übersiegt, den sonst die Zeit verschwieg
in einer langen Nacht. Du kanst dich dir verpflichten,
daß dich und deinen Ruhm kein Tod nicht mag vernichten,
weil ritterliche Kunst ihn sieghaft überstieg.
 
Ich lobe diese Faust, die Leib und Namen schützt,
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selbst schreibt, was sie selbst tut, auf Kraft und Kunst ihr eigen,
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auf beiderlei gelehrt was beider Seiten nützt.
 
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Ihr Römer tretet auf, ihr Griechen gebet Zeugen,
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wird Agamemnon nun selbst sein Homerus nicht,
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Eneas sein Virgil? Wer ista, ders widerspricht?
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.6 KB)

Details zum Gedicht „Dem wolgebornen Herrn, Herrn Dietrich von dem Werder“

Autor
Paul Fleming
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
120
Entstehungsjahr
1609 - 1640
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Dem wolgebornen Herrn, Herrn Dietrich von dem Werder“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Paul Fleming. Im Jahr 1609 wurde Fleming in Hartenstein (Sachsen) geboren. Im Zeitraum zwischen 1625 und 1640 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Bei Fleming handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die Literaturepoche des Barocks erstreckt sich über den Zeitraum von 1600 bis etwa 1720. Diesen Zeitraum kann man in drei weitere Abschnitte unterteilen: Frühbarock, Hochbarock und Spätbarock. Mit dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) erlebte Deutschland einen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verfall. Etwa ein Drittel des deutschen Volkes verlor in jener Zeit ihr Leben. Doch waren nicht etwa hohe Verluste im Krieg dafür verantwortlich, sondern das Wüten der Pest in fast allen Städten des Deutschen Reiches. Die Lyrik des Barocks ist im Wesentlichen von drei Leitmotiven (Memento mori, Vanitas, Carpe diem) geprägt, die die Einstellung der Menschen zum Leben beschreiben. Vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges war das Leben der Menschen von Gewalt und Zerstörung geprägt. Alle genannten Motive setzen sich auf verschiedene Weise mit der verbreiteten Angst vor dem Lebensende und dessen Auswirkungen auseinander. Die Zeit des Barocks stellte einen Wandel von lateinischer zu deutschsprachiger Literatur dar. Die wichtigste Literaturform des Barocks war dabei die Dichtung. Das Sonett war die häufigste Gedichtform, die genutzt wurde. Die meisten Autoren gehörten dem Gelehrtenstand an: Akademiker, Theologen, Adelige und Beamte. Berühmte Schriftsteller des Barocks sind etwa Martin Opitz, Andreas Gryphius, Daniel Caspar von Lohenstein, Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau oder Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen.

Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 120 Worte. Der Dichter Paul Fleming ist auch der Autor für Gedichte wie „Tanzlied“, „Ein getreues Herz zu wissen“ und „In allen meinen Thaten“. Zum Autor des Gedichtes „Dem wolgebornen Herrn, Herrn Dietrich von dem Werder“ haben wir auf abi-pur.de weitere 366 Gedichte veröffentlicht.

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