An Herrn Hartman Grahmannen, als er seinen Geburtstag den 11. Jenner 1636 in Reval beginge von Paul Fleming

Dank erstlich deinem Gott mit zwiefach frohem Mute,
weil er dich zwiefach liebt, daß er die höchste Not,
die dich auf diesen Tag nicht längst wolt haben tot,
auf lauter Leben doch zu schlagen aus geruhte:
 
daß er auch uns zur Lust und dir, o Freund, zu Gute
den Tag dich sehen läßt, da dir, vor Freuden rot,
zum ersten ihren Mund die süße Mutter bot,
und du wurdst ausgesöhnt mit Gottes Sohnes Blute.
 
Nach diesem ist es Recht, daß Polus, ich und du,
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uns um das Schorsteinfeur einander trinken zu
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und unsrer Freundschaft Bund auf diesen Tag verneuen.
 
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Laß bringen gute Kost, Bier, Lautertrank und Wein,
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wir wollen geistlich erst, hernacher weltlich sein,
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im Fall sichs gar wol reimt, Gott danken und sich freuen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „An Herrn Hartman Grahmannen, als er seinen Geburtstag den 11. Jenner 1636 in Reval beginge“

Autor
Paul Fleming
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
125
Entstehungsjahr
1609 - 1640
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Paul Fleming ist der Autor des Gedichtes „An Herrn Hartman Grahmannen, als er seinen Geburtstag den 11. Jenner 1636 in Reval beginge“. Fleming wurde im Jahr 1609 in Hartenstein (Sachsen) geboren. In der Zeit von 1625 bis 1640 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Fleming handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Als Literatur des Barocks wird in der deutschen Geschichte der Literatur seit 1800 die literarische Produktion in Europa im Zeitraum zwischen etwa 1600 und 1720 bezeichnet und folgt auf die Epoche der Renaissance und des Humanismus. Der Begriff „Barock“ stammt aus dem Portugiesischen und bedeutet so viel wie seltsam geformte, schiefrunde Perle. Mit dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) erlebte Deutschland einen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verfall. Etwa ein Drittel des deutschen Volkes kam in dieser Zeit ums Leben. Dafür waren nicht etwa hohe Verluste im Krieg verantwortlich, sondern das Wüten der Pest in nahezu allen großen und kleinen Städten des Deutschen Reiches. Speziell Krieg und Pest in der Zeit des Barocks zeigen auch ein prägendes Merkmal auf: der Gegensatz. Zum einen Armut, Elend und Tod, zum anderen Glanz, Prunk und Macht. So lebte die einfache Bevölkerung in bitterer Armut, während Adelige einen pompösen Lebensstil bevorzugten. In Deutschland führte der Barock zu einer Ablösung der lateinischen Sprache im Schriftwerk - einschließlich der wissenschaftlichen und philosophischen Literatur - durch die deutsche Sprache. Zu den Lyrikern der Literaturepoche des Barocks gehören: Martin Opitz, Casper von Lohenstein, Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, Andreas Gryphius, Caspar Ziegler, Paul Fleming, Angelus Silesius und Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau.

Das 125 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Der Dichter Paul Fleming ist auch der Autor für Gedichte wie „Wie er wolle geküsset seyn“, „Tanzlied“ und „Ein getreues Herz zu wissen“. Zum Autor des Gedichtes „An Herrn Hartman Grahmannen, als er seinen Geburtstag den 11. Jenner 1636 in Reval beginge“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 366 Gedichte vor.

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