Auf Mons. Herman von Staden, den 11. Augusti 1636, über Casan von Paul Fleming

Freund, kömmt dein Name her von Harren oder Härmen,
die beide traurig sind und heißen traurig sein?
Der keines dient für uns auf diesen Sonnenschein,
der dir zu Ehren kömmt. Mars liebe seinen Lermen,
 
wer melankolisch ist, der mag sich tolle schwermen.
Laß du uns bringen her, was Spanien und der Rhein
uns Süßes schicken zu. Hier, Kleiner, schenk uns ein!
Wir wollen unsern Sinn mit einem Trunk erwärmen.
 
Was aber wil ich das bei wilden Zeremissen,
10 
von denen Bacchus nichts, sie nichts von Bacchus wissen?
11 
Doch sprich dein Mutterfaß und Flaschenfutter an.
 
12 
Schenkst du nicht allzuvoll, so darf man nichts verschütten.
13 
Für englisches Konfect gib Rigschen Lachs und Butten.
14 
Wer dann nicht ist vergnügt, der ist kein guter Man.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25.8 KB)

Details zum Gedicht „Auf Mons. Herman von Staden, den 11. Augusti 1636, über Casan“

Autor
Paul Fleming
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
120
Entstehungsjahr
1609 - 1640
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Auf Mons. Herman von Staden, den 11. Augusti 1636, über Casan“ des Autors Paul Fleming. 1609 wurde Fleming in Hartenstein (Sachsen) geboren. Im Zeitraum zwischen 1625 und 1640 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Barock kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Fleming ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Die Epoche des Barocks dauerte von etwa 1600 bis 1720 an. Das Wort „Barock“ leitet sich vom portugiesischen Wort „barocco“ ab und bedeutet so viel wie „seltsam geformte Perle“. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden große Teile Deutschlands zerstört. Die Bevölkerung, damals durch ein starkes soziales Gefälle zwischen Provinz und Hof geprägt, litt folglich unter den immensen Auswirkungen des Krieges. Viele Menschen starben an den Folgen des Krieges und der Pest. Die Epoche des Barocks wurde davon maßgeblich beeinflusst. Die Epoche des Barocks zeichnet sich vor allem durch die Antithetik, also einem von Widersprüchen und Gegensätzen geprägtem Bewusstsein, aus. Durch die Antithetik kommt es im Barock vermehrt zur Verwendung von Gegensatzpaaren, wie zum Beispiel: Jenseits und Diesseits, Tugend und Wollust oder Weltverneinung und Weltzugewandtheit. Der Barock war die erste Epoche, die in Deutschland bewirkte, dass Gedichte von nun an nicht mehr in lateinischer Sprache, sondern erstmals auch in deutscher Sprache veröffentlicht wurden. Eine besondere zur Zeit des Barock bevorzugte Form der Lyrik bildete das sogenannte Sonett. Dichter und Werke sind zahlreich in dieser Zeit. Martin Opitz, Andreas Gryphius oder Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen sind typische Vertreter der Zeit des Barocks.

Das vorliegende Gedicht umfasst 120 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Weitere Werke des Dichters Paul Fleming sind „Auf des 8. Psalms Melodei“, „Nach des 6. Psalmens Weise“ und „Neujahrsode 1633“. Zum Autor des Gedichtes „Auf Mons. Herman von Staden, den 11. Augusti 1636, über Casan“ haben wir auf abi-pur.de weitere 366 Gedichte veröffentlicht.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Paul Fleming (Infos zum Autor)

Zum Autor Paul Fleming sind auf abi-pur.de 366 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.