Auf einen Gedenkring von Paul Fleming

Ring, an dem schlechter Nichts als Gold zu achten ist,
Ring, der du billich hast den Namen von Gedenken,
Ring, der du gehest hin der Liebsten dich zu schenken,
Ring, es ist fast zu hoch, auf was du dich bemühst.
 
Ring, schaue zu, daß du dich etwan nicht versiehst,
Ring, der du meiner Lust den Finger solt umschrenken.
Ring, traust du dir, ihr Herz in Gunst mir zuzulenken,
Ring, an dem sie die Schrift der Qual des Herzens liest?
 
Ring, an Vermögen arm, Ring, an der Kunst nit reich,
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Ring, sieh' zu, daß dich nicht dein Vorwitz mache bleich.
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Ring, reise nun denn hin, Ring, reiche dich der Rechten,
 
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Ring, nun zu guter Nacht! Ring, tut sie gleich wie du?
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Ring, folgt sie, was du sprichst? Ring, recht, so gehts wol zu
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Ring, daß die Götter so von unserm Denken dächten!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Auf einen Gedenkring“

Autor
Paul Fleming
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
141
Entstehungsjahr
1609 - 1640
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Auf einen Gedenkring“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Paul Fleming. Fleming wurde im Jahr 1609 in Hartenstein (Sachsen) geboren. In der Zeit von 1625 bis 1640 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Barock zu. Fleming ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Die Epoche des Barocks dauerte von etwa 1600 bis 1720 an. Die Begrifflichkeit „Barock“ leitet sich vom portugiesischen Wort „barocco“ ab und bedeutet „seltsam geformte Perle“. Das Leben der Menschen war geprägt von der Pest und dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648). Die Menschen lebten in schwierigsten Verhältnissen. Adelige lebten einen luxuriösen Lebensstil, wohingegen das Volk von Armut geplagt war. Die Fürsten wollten immer mehr Einfluss auf Erziehung und Lebensstil gewinnen. Bauernaufstände und Unruhen führten jedoch zu einem langsamen Umdenken der Menschen und zu einem zunehmenden Selbstbewusstsein. Der Barock in der deutschen Literaturgeschichte wurde von Gegensätzen geprägt. Dabei standen vorwiegend das Diesseits und das Jenseits oder der Schein und das Sein im Mittelpunkt der barocken Dichtung. Von Gegensätzen beeinflusst war auch das Leben der Menschen. So lebte der überwiegende Teil der Bevölkerung in Armut, Adelige hingegen lebten einen luxuriösen und verschwenderischen Lebensstil. Als Literaturgattungen genossen die Lyrik in Form von Sonetten, Liedern oder Oden, die Epik in Form des Romans und das Drama einen Aufschwung. Während die Schriftsteller der Renaissance vorwiegend auf Latein, der Sprache der Wissenschaft, schrieben, bemühte man sich nun, sich der deutschen Sprache zuzuwenden. Dichter und Werke dieser Zeit sind vielzählig. Martin Opitz, Andreas Gryphius oder Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen sind typische Vertreter der Literaturepoche des Barocks.

Das vorliegende Gedicht umfasst 141 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Weitere Werke des Dichters Paul Fleming sind „Tanzlied“, „Ein getreues Herz zu wissen“ und „In allen meinen Thaten“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Auf einen Gedenkring“ weitere 366 Gedichte vor.

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