An Sidonien von Paul Fleming

Du fragest mich um Rat, mein Trost Sidonie,
wie du dich laben solst in deinen großen Peinen,
die unerleidlich dir und unerträglich scheinen,
du fragest mich um Rat und klagst mir diß dein Weh'?
 
Ach! aber weißt du nicht, in was Not ich auch steh',
in was Qual ich auch bin? Ach, lasse nach zu weinen,
von deinem wächst mein Leid, wie deines von dem meinen.
Ach, lasse, bitt' ich, nach, eh denn ich ganz vergeh'.
 
Und suchst du Rat bei dem, der selbst sucht Rat bei dir?
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Ist so, wie Föbus meint, der Meister der Arzneien,
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daß Feuer Hitze löscht, so tu ein Ding mit mir:
 
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Tröst dich an meiner Angst, ich will mich deiner freuen,
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doch gieb mir keine Schuld, wenn uns gereut die Tat.
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Nichts raten um und an ist hier der beste Rat.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „An Sidonien“

Autor
Paul Fleming
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
137
Entstehungsjahr
1638
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Paul Fleming ist der Autor des Gedichtes „An Sidonien“. Geboren wurde Fleming im Jahr 1609 in Hartenstein (Sachsen). 1638 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Fleming handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die Literaturepoche des 17. und 18. Jahrhunderts, die wir heute als Barock bezeichnen, leitet sich aus dem Portugiesischen ab. Das portugiesische Wort stammt ursprünglich aus dem Juwelierhandwerk und heißt auf Deutsch „schiefrunde, unregelmäßige Perle“. Der Dreißigjährige Krieg gilt als das maßgebende Bezugselement des Barocks. Der Dreißigjährige Krieg hinterließ ein wirtschaftlich, politisch und kulturell verfallenes Deutsches Reich. Aufgrund der Auseinandersetzungen wurden ganze Landstriche entvölkert. So wurden Zerstörung, Gewalt und Tod zum Teil des Alltags der Menschen. Schwere Hungersnöte und Seuchen, wie die Pest, verschlimmerten die bedrohliche Situation der Bevölkerung weiter. Allein der Ausbruch der Pest schmälerte die Bevölkerung um ein Drittel. Der Barock in der Literaturgeschichte wurde von Gegensätzen geprägt. Dabei standen primär das Jenseits und das Diesseits oder der Schein und das Sein im Mittelpunkt der barocken Literatur. Von Gegensätzen geprägt war auch das Leben der Bevölkerung. So lebte die Mehrheit der Bevölkerung in Armut, Adelige hingegen lebten einen luxuriösen Lebensstil. Im Barock löste die deutsche Sprache das Lateinische ab. Zu den namhaften Schriftstellern des Barocks zählen unter anderem: Casper von Lohenstein, Martin Opitz, Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, Andreas Gryphius, Paul Fleming, Caspar Ziegler, Angelus Silesius und Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau.

Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 137 Worte. Weitere Werke des Dichters Paul Fleming sind „Wie er wolle geküsset seyn“, „Tanzlied“ und „Ein getreues Herz zu wissen“. Zum Autor des Gedichtes „An Sidonien“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 366 Gedichte vor.

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