Auf eines Verreiseten (Lic. Crusius) Namenstag, im Namen etlicher Jungfrauen von Paul Fleming

Was sollen wir denn tun, was sollen wir ihm schenken,
dem Freunde, der uns liebt, um unser zu gedenken?
Der Mai, der ist zwar da mit seiner Blumenschaar,
der Mai, der mit sich malt das ausgezierte Jahr.
Was aber sollen wir? Wie können wir ihm schicken
von Blumen einen Kranz, sein Haupt damit zu schmücken?
Er ist zu weit von uns. Kein Kraut kan haben Statt,
die Nelken sterben hin, das Tausentschön wird matt,
der Majoran verwelkt, die lieblichen Violen
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tun ihr Gesichte zu. Er kan nicht Atem holen,
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der Isop, er verreucht. Der schwachen Blumen Schein
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kan eine solche Zeit nicht unterwegens sein.
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Für Blumen wollen wir ein kleines Bändlein winden
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und unsern lieben Freund damit an heute binden.
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Wenn aller Blumen Volk wird sein gegangen ein,
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alsdann wird unser Band noch frisch im Leben sein.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Auf eines Verreiseten (Lic. Crusius) Namenstag, im Namen etlicher Jungfrauen“

Autor
Paul Fleming
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
137
Entstehungsjahr
1635
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Auf eines Verreiseten (Lic. Crusius) Namenstag, im Namen etlicher Jungfrauen“ des Autors Paul Fleming. Geboren wurde Fleming im Jahr 1609 in Hartenstein (Sachsen). Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1635. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Barock kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Fleming handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die europäische Stilepoche des 17. und 18. Jahrhunderts, die wir heute als Barock bezeichnen, leitet sich aus dem Portugiesischen ab. Das portugiesische Wort stammt ursprünglich aus dem Juwelierhandwerk und heißt auf Deutsch „unregelmäßige, schiefrunde Perle“. Das Leben der damaligen Zeit war geprägt vom Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) und der Pest. Die Menschen lebten in schwierigsten Verhältnissen. Adelige lebten einen luxuriösen Lebensstil, wohingegen das normale Volk in bitterer Armut lebte. Die Fürsten wollten immer mehr Einfluss auf Lebensstil und Erziehung erlangen. Bauernaufstände und Unruhen führten jedoch zu einem langsamen Umdenken der Menschen und zu einem zunehmenden Selbstbewusstsein. Die Literatur in der Epoche des Barock ist beeinflusst von der Antithetik. Das heißt, die Menschen der damaligen Zeit nahmen ihre Welt als gegensätzlich und widersprüchlich war. Das Leben der einfachen Bevölkerung war von Krieg, Krankheit und Armut geprägt. Bei den Adeligen herrschten dennoch Verschwendung und Luxus. Die Dichter der Renaissance nutzten noch die lateinische Sprache, die Autoren der Literaturepoche des Barocks begannen, ihre Werke in deutscher Sprache zu verfassen. Bedeutende Vertreter des Barocks waren unter vielen anderen: Martin Opitz, Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Christian Weise, Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen und Andreas Gryphius.

Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 137 Worte. Paul Fleming ist auch der Autor für Gedichte wie „Ein getreues Herz zu wissen“, „In allen meinen Thaten“ und „Tugend ist mein Leben“. Zum Autor des Gedichtes „Auf eines Verreiseten (Lic. Crusius) Namenstag, im Namen etlicher Jungfrauen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 366 Gedichte vor.

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