Sieben Söhne gab ich dem Kavalier von Theodor Fontane

Sieben Söhne gab ich dem Kavalier,
Sieben grüne Plätze sind blieben mir,
Ihrer Mutter Herz ist gebrochen vor Weh
König Jakob, daß ich dich wiedersäh'.
 
In Trümmern die Kirche, in Fesseln das Land,
Das Schwert in Mörder- und Henkershand,
Und schweigen müssen, was immer geschäh'
König Jakob, daß ich dich wiedersäh'.
 
Mir ist zu leben nimmer Gewinn,
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Meine Söhne tot, seine Krone dahin,
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Doch singen will ich, wo immer ich steh':
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König Jakob, daß ich dich wiedersäh'.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Sieben Söhne gab ich dem Kavalier“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
77
Entstehungsjahr
1819 - 1898
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Theodor Fontane, ein bedeutender deutscher Schriftsteller des Realismus, der von 1819 bis 1898 lebte. Dementsprechend kann das Gedicht in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts eingeordnet werden.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht melancholisch und traurig. Die lyrische Stimme gibt Ausdruck von großem Verlust, Trauer und Sehnsucht.

Inhaltlich berichtet das lyrische Ich von Sieben Söhnen, die es dem Kavalier - vermutlich ein Adeliger oder hoher Offizier - gegeben hat. Vielleicht ist hier von Söhnen die Rede, die als Soldaten in den Krieg geschickt wurden. Dem lyrischen Ich sind sieben grüne Plätze geblieben - vielleicht die Gräber der gefallenen Söhne. Das Herz der Mutter - vermutlich ist das lyrische Ich selbst gemeint - ist vor Schmerz gebrochen. Immer wieder enden die Strophen mit der Hoffnung, König Jakob wiederzusehen.

Es scheint, als ob es neben dem individuellen Schicksal auch um eine gesellschaftliche Situation geht: Das Land ist in Fesseln, die Kirche liegt in Trümmern, Mörder und Henker beherrschen das Geschehen. Das lyrische Ich muss schweigen, doch es sehnt sich danach, König Jakob wiederzusehen, der vermutlich als Symbol der Hoffnung, Gerechtigkeit oder des Friedens steht. Trotz allem hält das lyrische Ich an der Hoffnung fest und singt sein Lied.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen. Die Sprache ist deutlich und eindringlich und vermittelt so das Ausmaß des Leidens und der Hoffnung des lyrischen Ichs. Zudem stellt der ständig wiederholte Wunsch, König Jakob wiederzusehen, einen starken Leitfaden und Wiedererkennungsfaktor im Gedicht dar.

Das Gedicht wirkt durch seine thematische Dunkelheit und gleichzeitige Hoffnung sehr intensiv und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Es zeigt die individuellen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Krieg und Herrschaft und regt zum Nachdenken an.

Weitere Informationen

Theodor Fontane ist der Autor des Gedichtes „Sieben Söhne gab ich dem Kavalier“. Geboren wurde Fontane im Jahr 1819 in Neuruppin. In der Zeit von 1835 bis 1898 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Fontane handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 77 Worte. Der Dichter Theodor Fontane ist auch der Autor für Gedichte wie „Auf der Treppe von Sanssouci“, „Ausgang“ und „Barbara Allen“. Zum Autor des Gedichtes „Sieben Söhne gab ich dem Kavalier“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 214 Gedichte vor.

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