An Marie von Theodor Fontane

Zur Maria, zur Madonne,
Bet’ ich gläubig spät und früh,
All mein Sein ist Andachtswonne
Vor der himmlischen Marie.
 
Und das Himmelskind Maria’s,
Der Erlöser Jesus Christ,
Ja, die Liebe – der Messias
Endlich mit erschienen ist.
 
Daß Maria doch verbliebe
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Ihrem Kinde treugesinnt!
11 
Tödtet sie in mir die Liebe
12 
Kreuzigt sie das eigne Kind.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „An Marie“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
55
Entstehungsjahr
1851
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht stammt von Theodor Fontane, einem der bekanntesten Vertreter der deutschen Literatur des Realismus, der im 19. Jahrhundert gelebt hat. Der erste Eindruck lässt eine Verehrung der Maria, Mutter von Jesus Christus, und eine tiefe Religiosität des lyrischen Ichs erkennen.

Inhaltlich betrachtet, drückt das Gedicht die tiefe Verehrung und Hingabe des lyrischen Ichs für Maria aus. Maria wird als himmlisches Wesen bezeichnet, zu dem das lyrische Ich zu verschiedenen Zeiten des Tages betet. Das zweite Strophenpaar geht auf die Rolle von Maria als Mutter von Jesus Christus ein, der als Erlöser und Messias bezeichnet wird. Im letzten Abschnitt des Gedichts drückt das lyrische Ich den tiefen Wunsch aus, dass Maria niemals ihre Treue zu ihrem Kind, also auch metaphorisch zur Liebe und zum Guten, verlieren möge.

Die Form des Gedichts ist ein klassisches Strophenlied und trägt zur Einfachheit und Klarheit der Botschaft bei. Jede der drei Strophen besteht aus vier Versen und die Endreime sind deutlich auszumachen, was dem Ganzen eine harmonische und fließende Struktur gibt. Die Sprache ist einfach, eindringlich und emotional. Das Gedicht bedient sich einer Vielzahl von religiösen Symbolen und Bildern, insbesondere aus dem Christentum, was die Tiefe des Glaubens und die Verehrung des lyrischen Ichs für Maria zum Ausdruck bringt.

Insgesamt lässt sich vermuten, dass Theodor Fontane mit diesem Gedicht, das die Verehrung der Maria zum Ausdruck bringt, seine eigene Frömmigkeit und seine Verbundenheit mit der christlichen Religion ausdrücken wollte. Dabei ist es ihm wichtig, die Rolle der Frau, hier symbolisiert durch Maria, als Quelle der Liebe und Güte hervorzuheben. Der letzte Vers könnte jedoch auch als eine Art Warnung interpretiert werden: Wenn Maria, also die Liebe und Güte, verloren geht, gehen Liebe und Güte auch in der Welt verloren.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „An Marie“ ist Theodor Fontane. Geboren wurde Fontane im Jahr 1819 in Neuruppin. Im Jahr 1851 ist das Gedicht entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Fontane ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 55 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Theodor Fontane ist auch der Autor für Gedichte wie „An Lischen“, „An meinem Fünfundsiebzigsten“ und „Auf der Treppe von Sanssouci“. Zum Autor des Gedichtes „An Marie“ haben wir auf abi-pur.de weitere 214 Gedichte veröffentlicht.

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