Cope schrieb einen Brief an den Kavalier von Theodor Fontane
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Cope schrieb einen Brief an den Kavalier: |
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»So du Mut hast, komm und fecht' mit mir, |
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Und bist du nicht in zwei Stunden hier, |
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So komm' ich früh am Morgen.« |
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Prinz Charlie sah hinein in den Brief; |
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Er zog sein Schwert und lacht' und rief: |
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»Und sind deine Gräben noch so tief, |
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Wir kommen früh am Morgen.« |
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Auf, Hochlandsbursche, auf, ins Feld, |
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Grau-Dämmrung schon die Nacht erhellt, |
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Und wo John Cope uns hinbestellt, |
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Da stehn wir früh am Morgen. |
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Wie, was? ob Cope noch schlafen mag? |
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Wach auf, es ist schon heller Tag, |
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Hörst du nicht Pfeif' und Trommelschlag? |
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Wir kommen früh am Morgen. |
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Halt, Cope, was läufst du schon von fern? |
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Wir schüttelten dir die Pätschchen gern, |
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Nun lauf' und grüß' uns deinen Herrn |
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Und biet' ihm guten Morgen. |
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Cope lief bis Leith mit rotem Gesicht; |
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»Wo sind deine Leute?« der Sheriff spricht, |
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»Zum Teufel«, rief Cope, »ich weiß es nicht, |
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Ich sah sie zuletzt heut morgen.« |
Details zum Gedicht „Cope schrieb einen Brief an den Kavalier“
Theodor Fontane
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158
1819 - 1898
Realismus
Gedicht-Analyse
Dieses Gedicht trägt den Titel „Cope schrieb einen Brief an den Kavalier“ und ist von Theodor Fontane, einem bedeutenden deutschen Schriftsteller des Realismus, der von 1819 bis 1898 lebte. Die erste Erscheinung dieses Gedichts wird im späten 19. Jahrhundert angesiedelt.
Die Erstlektüre des Gedichts erweckt bei Leserinnen und Lesern den Eindruck einer erzählenden Ballade über eine aufsteigende Auseinandersetzung zwischen einer Gesandten namens Cope und einem Kavalier, der als „Prinz Charlie“ bezeichnet wird. Diese Auseinandersetzung scheint in einem Kontext des frühen Morgens stattzufinden, was vielleicht einen Krieg oder eine Schlacht andeutet.
Dieses Gedicht erzählt eine kurze Geschichte, die sich um eine Herausforderung dreht. Cope fordert den Prinzen zu einem Duell heraus. Er wird humorvoll und hochnäsig dargestellt, was durch seine Flucht in der letzten Strophe bestätigt wird. Prinz Charlie hingegen wird als mutig und todesverachtend dargestellt. Der ständige Hinweis auf den frühen Morgen deutet auf eine kriegerische Begegnung hin.
Formal gesehen folgt das Gedicht dem Muster einer Ballade, mit sechs Strophen, die jeweils vier Verse enthalten. Die Verse sind im Jambus geschrieben und das Reimschema ist ABAB. Diese Elemente verleihen dem Gedicht einen lebhaften, erzählenden Rhythmus.
Die Sprache des Gedichts ist dem Inhalt angemessen: Sie ist einfach und verständlich, verwendet aber auch eine Form der altertümlichen Anrede und leicht veraltete Ausdrücke, was den geschichtlichen Kontext des Gedichts unterstreicht. Es wird eine bildhafte Sprache genutzt, die den Dialog zwischen den Figuren lebendig darstellt. Die wiederholte Anspielung auf den „frühen Morgen“ dient sowohl als wiederkehrendes Motiv als auch als Metapher für den aufkommenden Konflikt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Theodor Fontane in „Cope schrieb einen Brief an den Kavalier“ eine humorvolle und lebendige Szene zwischen zwei Figuren darstellt, die auf einen bevorstehenden Konflikt hinweist. Dabei nutzt er die Form der Ballade und einfache, aber wirkungsvolle sprachliche Bilder.
Weitere Informationen
Theodor Fontane ist der Autor des Gedichtes „Cope schrieb einen Brief an den Kavalier“. Im Jahr 1819 wurde Fontane in Neuruppin geboren. Zwischen den Jahren 1835 und 1898 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Realismus zuordnen. Der Schriftsteller Fontane ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 158 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 6 Strophen. Theodor Fontane ist auch der Autor für Gedichte wie „An Emilie“, „An Lischen“ und „An Marie“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Cope schrieb einen Brief an den Kavalier“ weitere 214 Gedichte vor.
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