Mein Liebster ist kommen von Aberdeen von Theodor Fontane
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Mein Liebster ist kommen von Aberdeen, |
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Ach, über die Maßen lieb' ich ihn, |
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Und hat mich doch betrübt und erschreckt |
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Und die weiße Kokarde aufgesteckt; |
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Er ist ein übermütiger Bursch, |
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Und doch ein lieber, gütiger Bursch, |
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Und ich lieb' ihn und will mit ihm gehn |
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Und immer die weiße Kokarde sehn. |
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Ich will verkaufen Geiß und Kuh |
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Und Spindel und Flachs und Garn dazu |
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Und will mir kaufen ein Tartankleid |
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Und still marschieren an seiner Seit'; |
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Er ist ein übermütiger Bursch, |
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Und doch ein lieber, gütiger Bursch, |
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Und ich lieb' ihn und will mit ihm gehn |
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Und immer die weiße Kokarde sehn. |
Details zum Gedicht „Mein Liebster ist kommen von Aberdeen“
Theodor Fontane
2
16
102
1819 - 1898
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Mein Liebster ist kommen von Aberdeen“ stammt von dem Autor Theodor Fontane, der von 1819 bis 1898 lebte und damit zum Realismus gezählt wird.
Beim ersten Lesen wirkt das Gedicht eher unbekümmert mit einem leichten Hang zur Romantik. Das lyrische Ich, welches weiblich erscheint, spricht von ihrem Liebsten, den sie sehr liebt und der aus Aberdeen gekommen ist. Ihr Geliebter wird als übermütig und gleichzeitig als lieb und gütig dargestellt, was sie in ihm fasziniert. Sie erzählt von seinen Handlungen, die sie zwar betrübt und erschreckt haben, aber nichts an ihrer Liebe zu ihm ändern. Sie ist fest entschlossen, ihn zu begleiten und das Symbol seiner Übermut, die weiße Kokarde, immer sehen zu wollen. Im zweiten Teil äußert sie ihre Bereitschaft, sogar ihren Besitz zu verkaufen, um sich passende Kleidung zu kaufen und an seiner Seite zu marschieren.
Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen, die jeweils acht Verse enthalten. Die Sprache ist einfach und direkt, mit unauffälliger metaphorischer Sprache. Es wirkt wie ein Lied oder eine Ballade, welches durch die regelmäßige Wiederholung der Schlüsselsätze „Er ist ein übermütiger Bursch, Und doch ein lieber, gütiger Bursch, Und ich lieb' ihn und will mit ihm gehn, Und immer die weiße Kokarde sehn.“ einen einprägsamen Refrain hat.
Dieses Gedicht scheint vom simplem Leben einer Bauernfrau zu erzählen, die sich in einen Soldaten verliebt hat. Er ist aus Aberdeen gekommen und trägt eine weiße Kokarde - wahrscheinlich ein Zeichen eines militärischen Ranges oder einer bestimmten Einheit. Trotz seines übermütigen Charakters und trotz der Tatsache, dass er sie „betrübt und erschreckt“ hat - vielleicht durch seine Ankündigung, in den Krieg ziehen zu müssen - liebt sie ihn und ist bereit, alles aufzugeben, um bei ihm zu sein. Dieses unkomplizierte Liebesbekenntnis ist typisch für Fontane, der in seinen Werken oft starke und loyale Frauencharaktere porträtierte.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Mein Liebster ist kommen von Aberdeen“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Theodor Fontane. Geboren wurde Fontane im Jahr 1819 in Neuruppin. Im Zeitraum zwischen 1835 und 1898 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Realismus zuordnen. Fontane ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 102 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Die Gedichte „An Bettina“, „An Emilie“ und „An Lischen“ sind weitere Werke des Autors Theodor Fontane. Zum Autor des Gedichtes „Mein Liebster ist kommen von Aberdeen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 214 Gedichte veröffentlicht.
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