Sag an: Es fällt von deinem Haupte von Theodor Fontane
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Sag an: »Es fällt von deinem Haupte |
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Kein Haar, von welchem Gott nicht weiß« |
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Und was der Tag uns Größres raubte, |
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Das fiele nicht auf Sein Geheiß?! |
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Trag es, wenn seinen Schnee der Winter |
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In unser Hoffen niederstiebt, |
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Ein ganzer Frühling lacht dahinter: |
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Gott züchtigt immer, wen Er liebt. |
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Laß in dem Leid, das Er beschieden, |
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Den Keim uns künft'gen Glückes schaun, |
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Dann kam der Tag, wo Freud' und Frieden, |
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In unsrem Herzen Hütten baun. |
Details zum Gedicht „Sag an: Es fällt von deinem Haupte“
Theodor Fontane
3
12
75
1819 - 1898
Realismus
Gedicht-Analyse
Dieses Gedicht wurde von Theodor Fontane verfasst, einem bedeutenden deutschen Schriftsteller des Realismus im 19. Jahrhundert.
Beim ersten Lesen erzeugt das Gedicht einen Eindruck von Introspektion und moralischer Auseinandersetzung. Es scheint, als ob es um Glauben, Leid und die Hoffnung auf Besserung geht.
Inhaltlich beschäftigt sich das lyrische Ich mit der Gottesfurcht und der Gewissheit, dass jede Handlung und jedes Leiden von Gott wahrgenommen und zugelassen wird (Verweis auf Matthäus 10,30: „Es fällt kein Haar von deinem Haupt, ohne dass es Gott weiß“). Es erinnert den Leser daran, in Zeiten des Leidens und der Not Geduld zu bewahren und daran zu glauben, dass Gott nur diejenigen züchtigt, die er liebt, mit der Aussicht auf zukünftiges Glück und Frieden.
In Bezug auf Form und Sprache ist das Gedicht klassisch organisiert, mit vierzeiligen Strophen, die jeweils ein abgeschlossenes Gedankenthema beinhalten. Die Sprache ist getragen und feierlich, was den ernsthaften und reflektierenden Ton des Gedichts unterstreicht. Fontane verwendet zudem metaphorische Bilder (wie den Winter, der Schnee in unsere Hoffnung streut, oder den Keim des zukünftigen Glücks), um seine Botschaft der Hoffnung und des Vertrauens auch in Zeiten des Leidens zu vermitteln. Dabei wird sowohl die Vergänglichkeit des menschlichen Werdens und Vergehens angesprochen als auch ein Gottbild entworfen, dass liebevoll züchtigend und umsorgend handelt.
Fazit: Durch Form, Sprache und den Gebrauch von Metaphern schafft es Fontane, ein Gedicht zu schaffen, das Trost spendet und zum Nachdenken anregt. Es erinnert den Leser daran, dass trotz aller Widrigkeiten immer die Hoffnung auf Besserung besteht und dass Gott immer präsent und wachsam ist. Das Leiden wird dabei nicht negiert, sondern als Teil des Lebens und der göttlichen Planung anerkannt. Es züchtigt und prüft, schafft aber gleichzeitig die Basis für zukünftige Freude und Frieden.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Sag an: Es fällt von deinem Haupte“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Theodor Fontane. Geboren wurde Fontane im Jahr 1819 in Neuruppin. In der Zeit von 1835 bis 1898 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Realismus zuordnen. Fontane ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 75 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke des Dichters Theodor Fontane sind „An Marie“, „An meinem Fünfundsiebzigsten“ und „Auf der Treppe von Sanssouci“. Zum Autor des Gedichtes „Sag an: Es fällt von deinem Haupte“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 214 Gedichte vor.
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