Man wird nicht besser mit den Jahren von Theodor Fontane
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Man wird nicht besser mit den Jahren, |
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Wie sollt' es auch, man wird bequem |
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Und bringt, um sich die Reu' zu sparen, |
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Die Fehler all in ein System. |
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Das gibt dann eine glatte Fläche, |
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Man gleitet unbehindert fort, |
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Und »allgemeine Menschenschwäche« |
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Wird unser Trost- und Losungswort. |
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Die Fragen alle sind erledigt, |
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Das eine geht, das andre nicht, |
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Nur manchmal eine stumme Predigt |
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Hält uns der Kinder Angesicht. |
Details zum Gedicht „Man wird nicht besser mit den Jahren“
Theodor Fontane
3
12
67
1819 - 1898
Realismus
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichts ist Theodor Fontane, ein deutscher Schriftsteller, der von 1819 bis 1898 lebte. Er schrieb dieses Gedicht also wahrscheinlich im 19. Jahrhundert.
Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht eher melancholisch und reflektierend. Der Autor scheint über das Älterwerden und die gelebten Erfahrungen nachzudenken und die Illusion von Weisheit und Verbesserung durch die Jahre zu konfrontieren.
Inhaltlich setzt sich das Gedicht mit der menschlichen Natur und dem Älterwerden auseinander. Es wird suggeriert, dass Menschen mit dem Alter nicht unbedingt besser, sondern eher bequemer werden. Sie neigen dazu, ihre Fehler in ein System einzubinden und sie so zu rechtfertigen, anstatt diese zu erkennen und zu verbessern. Dies führt dazu, dass die Menschen reibungslos weitermachen können, getröstet durch die Bezeichnung „allgemeine Menschenschwäche“. Es stellt sich daher die Frage, ob es wirkliche Veränderungen und Verbesserungen gibt oder ob sich Menschen nur an ihre Fehler gewöhnen und sie als Teil ihres Systems akzeptieren.
Formal besteht das Gedicht aus 12 Versen, die in drei Strophen mit je vier Versen gegliedert sind. Die Sprache ist eher einfach und klar, der Rhythmus betont und regelmäßig.
Die Sprache des Gedichts ist deutlich und unverschnörkelt, sie zielt darauf ab, eine klare Botschaft zu vermitteln. Trotz des eher ernsten und kritischen Themas ist die Sprachwahl nicht übermäßig schwer oder komplex. Fontane verwendet Alltagssprache und bekannte Ausdrücke, wodurch das Gedicht auch für weniger geübte Leser gut zugänglich ist.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Fontsnes Gedicht eine kritische Reflexion über Menschlichkeit, Alter und Veränderung darstellt. Es hinterfragt die gängige Annahme, dass Menschen mit dem Alter besser oder weiser werden und zeigt stattdessen, dass Alter oft nur zu Bequemlichkeit führt und die Auseinandersetzung mit eigenen Fehlern vermeidet. Dabei ist die Form schlicht und die Sprache klar und zugänglich gewählt.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Man wird nicht besser mit den Jahren“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Theodor Fontane. Der Autor Theodor Fontane wurde 1819 in Neuruppin geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1835 und 1898. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Bei Fontane handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 67 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Theodor Fontane sind „Alles still!“, „Am Jahrestag“ und „An Bettina“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Man wird nicht besser mit den Jahren“ weitere 214 Gedichte vor.
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