Berliner Spottvers von Theodor Fontane
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Warte |
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Bonaparte, |
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Warte Kujon, |
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Andre Woche, wir kriegen dich schon. |
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Ja der Russe, ja der Russ' |
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Hat uns gezeigt, wie man's machen muß: |
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Im ganzen Kremmel |
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Nicht eine Semmel, |
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Und auf den Hacken |
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Immer nur Hunger und Kosaken, |
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Ja der Russ' |
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Hat uns gezeigt, wie man's machen muß. |
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Hin ist der Blitz |
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Deiner Sonne von Austerlitz, |
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Unterm Schnee |
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Liegen all deine Corps d'Armee. |
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Warte |
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Bonaparte, |
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Warte Kujon, |
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Andre Woche, wir kriegen dich schon. |
Details zum Gedicht „Berliner Spottvers“
Theodor Fontane
3
20
73
nach 1835
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Berliner Spottvers“ stammt von dem Autor Theodor Fontane, der im 19. Jahrhundert lebte, genauer gesagt von 1819 bis 1898. Es ist also in der so genannten Epoche des Realismus anzusiedeln.
Bereits beim ersten Lesen fällt auf, dass das Gedicht humoristisch und spöttisch wirkt. Es thematisiert historische Ereignisse, namentlich die Niederlagen Napoleons, und richtet sich direkt an ihn.
In einfachen Worten wiedergegeben wird Napoleon Bonaparte, als Militärführer und Herrscher, der aus Sicht des lyrischen Ichs besiegt wird. Dieses „wir“ kann als die Kollektivität der Berliner interpretiert werden, was durch den Titel „Berliner Spottvers“ unterstützt wird. Sie feiern den Sieg der Russen gegen Napoleon und verspotten diesen, in dem sie ihn als „Kujon“, also Feigling, bezeichnen und annoncieren, dass sie ihn „schon kriegen“.
Form und Sprache des Gedichts sind recht einfach und klar. Es besteht aus drei Strophen, wobei die ersten vier Verse eine Strophe bilden und die folgenden jeweils acht Verse jeweils eine Strophe bilden. Die Verse sind durchweg kurze Aussagen oder Aufforderungen, die keine komplexe Syntax haben. Es wird teils Hochdeutsch, teils Berliner Dialekt verwendet, was den Ort des Geschehens verdeutlicht. Dass teils direkte Rede, teils Erzählung verwendet wird, sowie die wiederholte direkte Ansprache Napoleons ziehen den Leser unmittelbar ins Geschehen. Die Spottverse enthalten volkstümliche Redewendungen und konkrete Bilder aus dem Alltag, um die Spottbotschaft zu übermitteln. Sie sind also einerseits zur Volkstümlichkeit hin offen und andererseits kontrastieren sie mit der erhöhten Gattung des historischen Epos. Dies unterstreicht den spöttischen Charakter des Textes zusätzlich.
Das Gedicht kann somit als Ausdruck von Siegesgewissheit und Widerstandskraft gegen Napoleon gesehen werden, aber auch als humorvoller, spöttischer Kommentar auf seine militärischen Misserfolge. Es untergräbt gezielt den heroischen Nimbus, den Napoleon um sich herum aufgebaut hatte.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Berliner Spottvers“ des Autors Theodor Fontane. Geboren wurde Fontane im Jahr 1819 in Neuruppin. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1835 und 1898. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Der Schriftsteller Fontane ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 73 Worte. Theodor Fontane ist auch der Autor für Gedichte wie „Am Jahrestag“, „An Bettina“ und „An Emilie“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Berliner Spottvers“ weitere 214 Gedichte vor.
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Zum Autor Theodor Fontane sind auf abi-pur.de 214 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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