Zum Kölner Domfest von Theodor Fontane

Ersehnter Tag! Inmitten lichten Glanzes
Erhebt sich Pfeilerwald und Schiff und Chor,
Aus der Umgrenzung eines Zinnenkranzes
Ins Unbegrenzte steigt der Knauf empor;
Aus Teil- und Stückwerk endlich ward ein Ganzes,
Und Furcht erlag, und Zweifelsucht verlor,
Und mit den Türmen schwingt sich auf nach oben
Ein Lobgesang: Laßt uns den Herren loben!
 
Und wer ihn hört, aufjubelnder erscholl er
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In keiner Stund', an keiner Stelle wohl,
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Und alle Pulse schlagen freud'ger, voller:
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Ein Ideal, es ward uns zum Idol;
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Eins wurde Hohenstauf und Hohenzoller,
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Und dieser Dom ist dessen uns Symbol,
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Und wie nach Maß und Schönheit ohnegleichen,
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Ist er zugleich uns unsrer Einheit Zeichen.
 
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Ein Einheits-Zeichen! Ach, und doch gespalten,
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Uneinheitlich des Volkes Herz und Sinn
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Ersehnter Tag, in deines Mantels Falten
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Nimm, eh' du scheidest, unsren Zwiespalt hin!
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Laß Einigkeit aus Einheit sich gestalten,
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Aus ihr erblüht der größere Gewinn,
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Und klingst du, hohe Kaiserglocke, heute:
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Versöhnung, Friede sei dein erst Geläute!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.9 KB)

Details zum Gedicht „Zum Kölner Domfest“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
155
Entstehungsjahr
1880
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Zum Kölner Domfest“ ist von dem deutschen Schriftsteller und Poeten Theodor Fontane, der in der Zeit des Realismus lebte (1819-1898).

Der erste Eindruck des Gedichts ist, dass es eine feierliche und festliche Atmosphäre hat, da es für ein Domfest geschrieben wurde. Es verwendet religiöse und spirituelle Bilder und Metaphern.

Inhaltlich äußert das lyrische Ich seine Bewunderung und Freude über das majestätische Gebäude des Kölner Doms und das Fest, das zu seiner Ehre veranstaltet wird. Es geht um die Bedeutung des Doms als Symbol der Einheit und der Kultur. Dabei werden Zweifel und Ängste überwunden und ein Staunen über die Schönheit der Architektur hervorgerufen. Es wird der Wunsch ausgedrückt, dass die Einheit, die der Dom symbolisiert, auch auf die Gesellschaft übertragen wird und diese damit ihre Uneinigkeiten überwinden kann. Themen wie Versöhnung und Frieden werden ebenfalls angesprochen, was auf den politischen und sozialen Kontext der damaligen Zeit verweist.

Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit jeweils acht Versen. Es ist in reimenden Versen geschrieben (Endreim). Die Sprache ist feierlich und formal, aber nicht schwer verständlich. Er verwendet eine Metaphorik, die von der christlichen Religion und der Architektur inspiriert ist, um seine Gedanken und Gefühle auszudrücken.

Insgesamt ist das Gedicht eine Hommage an den Kölner Dom und ein Appell an die Einheit und Versöhnung in der Gesellschaft. Es spiegelt die Wertschätzung des Dichters für die Pracht des Doms und seine Hoffnung auf einen gemeinsamen kulturellen und spirituellen Zusammenhalt in der Bevölkerung wider.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Zum Kölner Domfest“ ist Theodor Fontane. Fontane wurde im Jahr 1819 in Neuruppin geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1880 zurück. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Der Schriftsteller Fontane ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 155 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 24 Versen. Weitere Werke des Dichters Theodor Fontane sind „Aber es bleibt auf dem alten Fleck“, „Afrikareisender“ und „Alles still!“. Zum Autor des Gedichtes „Zum Kölner Domfest“ haben wir auf abi-pur.de weitere 214 Gedichte veröffentlicht.

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