Unruhige Nacht von Conrad Ferdinand Meyer

Heut ward mir bis zum jungen Tag
Der Schlummer abgebrochen,
Im Herzen ging es Schlag auf Schlag
Mit Hämmern und mit Pochen.
 
Als trieb sich eine Bubenschar
Wild um in beiden Kammern,
Gewährt hat, bis es Morgen war,
Das Klopfen und das Hammern.
 
Nun weist es sich bei Tagessschein,
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Was drin geschafft die Rangen;
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Sie haben mir im Herzensschrein
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Dein Bildnis aufgehangen!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Unruhige Nacht“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
62
Entstehungsjahr
1825 - 1898
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Unruhige Nacht“ wurde von Conrad Ferdinand Meyer verfasst, einem bekannten Schweizer Dichter und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Meyer war eine zentrale Figur der literarischen Epoche des Realismus, was zeitlich etwa in die Jahre von 1850 bis 1890 fällt.

Unser erster Eindruck des Gedichts „Unruhige Nacht“ ist, dass es von Unruhe, Rastlosigkeit und möglicherweise Liebe erzählt. Das Gedicht scheint sich um Themen wie Schlaflosigkeit, innere Unruhe und durch Liebe ausgelöstes Herzpochen zu drehen.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um das lyrische Ich, das eine schlaflose Nacht durchlebt. Dieser Schlafentzug wird durch eine konstante innere Unruhe und ein immerwährendes „Hämmern“ und „Pochen“ im Herzen verursacht. Dies wird bildlich beschrieben als eine unruhige „Bubenschar“, die im Herzen des lyrischen Ichs herumtobt. Es wird offenbar, dass die Ursache dieser Unruhe die Liebe oder Sehnsucht nach einer bestimmten Person ist, deren Bildnis im „Herzensschrein“ aufgehängt wurde.

Die Aussage des lyrischen Ichs ist somit, dass die Liebe oder das Verlangen nach einer bestimmten Person nicht nur Freude, sondern auch Unruhe und Schlaflosigkeit verursachen kann. Es zeigt uns, dass Liebe sowohl süß als auch schmerzhaft sein kann. Die Gefühle, die die Liebe auslöst, können so stark und unaufhörlich sein, dass sie einen aus dem Schlaf reißen und die Gedanken bis zum Morgengrauen besetzen können.

Formal hat das Gedicht eine einfache und klare Struktur. Es besteht aus drei Vierzeilern. Die Sprache des Gedichts ist klar und unverschnörkelt, es wird keine metaphorische Sprache verwendet, sondern alles wird direkt und explizit dargestellt. Die Verse sind im Kreuzreim geschrieben, was dem Gedicht einen rhythmischem und melodischen Klang verleiht. Sprachlich beeindruckt das Gedicht durch seinen konsequenten Wechsel von aktivem Handeln und passivem Erleben, was die emotionale Dynamik unterstreicht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Unruhige Nacht“ ein Gedicht ist, das die Unruhe und das innere Chaos der Liebe auf einfache und kraftvolle Weise ausdrückt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Unruhige Nacht“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Conrad Ferdinand Meyer. Geboren wurde Meyer im Jahr 1825 in Zürich. Zwischen den Jahren 1841 und 1898 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Der Schriftsteller Meyer ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 62 Worte. Weitere Werke des Dichters Conrad Ferdinand Meyer sind „Der Ritt in den Tod“, „Der römische Brunnen“ und „Die Füße im Feuer“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Unruhige Nacht“ weitere 80 Gedichte vor.

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