Der Ritt in den Tod von Conrad Ferdinand Meyer

„Greif’ aus, du mein junges, mein feuriges Thier!
Noch einmal verwachs’ ich centaurisch mit dir!
 
Umschmettert mich, Tuben! Erhebet den Ton!
Den Latiner besiegte des Manlius Sohn!
 
Voran die Trophä’n! Der latinische Speer!
Der eroberte Helm! Die erbeutete Wehr!
 
Duell ist bei Strafe des Beiles verpönt …
Doch er liegt der die römische Wölfin gehöhnt!
 
Lictoren, erfüllet des Vaters Gebot!
10 
Ich besitze den Kranz und verdiene den Tod –
 
11 
Bevor es sich rollend im Sande bestaubt,
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Erheb’ ich in ewigem Jubel das Haupt!“
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Der Ritt in den Tod“

Anzahl Strophen
6
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
82
Entstehungsjahr
1882
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Der Ritt in den Tod“ wurde von dem schweizerisch-deutschen Dichter Conrad Ferdinand Meyer geschrieben, der von 1825 bis 1898 lebte, und somit Teil der Epoche des Realismus ist.

Auf den ersten Blick lässt das Gedicht eine Atmosphäre von Heroismus, Tapferkeit und Triumph erkennen, gemischt mit tragischer Resignation. Das lyrische Ich scheint sich auf einen letzten Kampf oder eine letzte Heldentat vorzubereiten.

Im Inhalt des Gedichts „Der Ritt in den Tod“ spricht das lyrische Ich zu seinem Pferd, das es als jung und feurig beschreibt und mit ihm verwachsen sein möchte. Es sieht sich selbst in einer heroischen Rolle und möchte, so wie der Sohn des Manlius einen Römer besiegte, ebenfalls siegreich sein. Es erwähnt Trophäen und Beute von vorherigen Schlachten und betont, dass ein Duell verboten ist, aber er ist bereit, die Strafe dafür zu tragen. Das lyrische Ich sieht die Erfüllung des Gebotes des Vaters in seinem Handeln und akzeptiert, dass er den Tod verdienen könnte. Trotzdem entscheidet es sich dazu, seinen Kopf in ewiger Freude zu heben, bevor er im Staub liegt.

Das lyrische Ich möchte also seinen Mut unter Beweis stellen und ist bereit, für das zu sterben, woran es glaubt. Es ist sich der Konsequenzen bewusst und akzeptiert diese.

Die lyrische Form, in der Conrad Ferdinand Meyer das Gedicht verfasst hat, besteht aus mehreren zweizeiligen Strophen, was eine klare Strukturierung und eine gewisse Rhythmik schafft. Die Sprache des Gedichts ist recht bildhaft und dramatisch, was die heldenhafte Stimmung unterstreicht. Der regelmäßige Reim unterstreicht den rhythmischen Fluss des Gedichts und sorgt für melodische Klangmuster. Der Inhalt und die Wortwahl weisen auf historisch-mythologische Anspielungen hin, insbesondere auf die römische Geschichte und Mythologie.

Weitere Informationen

Conrad Ferdinand Meyer ist der Autor des Gedichtes „Der Ritt in den Tod“. 1825 wurde Meyer in Zürich geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1882. In Leipzig ist der Text erschienen. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Meyer handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 82 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 6 Strophen. Die Gedichte „Der Rappe des Comturs“, „Der römische Brunnen“ und „Die Füße im Feuer“ sind weitere Werke des Autors Conrad Ferdinand Meyer. Zum Autor des Gedichtes „Der Ritt in den Tod“ haben wir auf abi-pur.de weitere 80 Gedichte veröffentlicht.

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