Der römische Brunnen von Conrad Ferdinand Meyer

Aufsteigt der Strahl und fallend gießt
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfließt
In einer zweiten Schaale Grund;
Die zweite giebt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und giebt zugleich
Und strömt und ruht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der römische Brunnen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
42
Entstehungsjahr
1882
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das vorgegebene Gedicht trägt den Titel „Der römische Brunnen“ und stammt von dem deutschsprachigen Autor Conrad Ferdinand Meyer. Meyer ist einer der Hauptvertreter der poetischen Richtung des Realismus und lebte im 19. Jahrhundert, speziell in der zweiten Hälfte, was für die Analyse des Gedichts relevant ist.

Beim ersten Lesen fallen die klaren, einfachen Worte und die präzise Struktur des Gedichts auf. Die genaue Beschreibung des Brunnens, wie das Wasser von einer Schale zur nächsten fließt, erzeugt ein visuelles Bild und hat eine fast hypnotische Wirkung.

Der Inhalt des Gedichts ist auf der Oberfläche simpel: das lyrische Ich betrachtet einen Brunnen und beschreibt, wie das Wasser von einer Ebene zur nächsten fließt. Doch betrachtet man es genauer, offenbart sich eine mögliche tiefere Bedeutung: Die Bewegung des Wassers könnte als Metapher für ein natürliches Gleichgewicht, oder den Kreislauf des Lebens interpretiert werden – Wasser steigt auf, fällt, fließt von einer Stufe zur nächsten, jeder Teil des Systems nimmt und gibt gleichzeitig, es ist ein kontinuierlicher Prozess von Bewegung und Ruhe. Dies könnte die Reflexion des lyrischen Ichs auf das Leben und seine Dynamik sein.

Die Form des Gedichts ist ein gereimter Oktett, eine gängige Form in der Lyrik. Es liegt ein Kreuzreim vor, was für die Zeit Meyers typisch ist. Die präzise und klare Sprache, kombiniert mit einer strengen Form, ist typisch für Meyers Dichtung und für den Realismus. Der Ton ist gefasst, fast meditativ, durch die dauerhafte Beobachtung des fließenden Wassers.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass „Der römische Brunnen“ ein Beispiel für Meyers Fähigkeit ist, einfache, konkrete Bilder zu verwenden, um komplexe metaphysische Ideen und Beobachtungen des Lebens zu vermitteln. Das Gedicht kombiniert Realismus in der Beschreibung mit einem philosophischen Unterton und ist somit typisch für die Dichtung des späten 19. Jahrhunderts.

Weitere Informationen

Conrad Ferdinand Meyer ist der Autor des Gedichtes „Der römische Brunnen“. Der Autor Conrad Ferdinand Meyer wurde 1825 in Zürich geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1882 entstanden. Leipzig ist der Erscheinungsort des Textes. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Der Schriftsteller Meyer ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 42 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 8 Versen. Die Gedichte „Fülle“, „Gespenster“ und „Hirtenfeuer“ sind weitere Werke des Autors Conrad Ferdinand Meyer. Zum Autor des Gedichtes „Der römische Brunnen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 80 Gedichte vor.

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