Alles war ein Spiel von Conrad Ferdinand Meyer

In diesen Liedern suche du
Nach keinem ernsten Ziel!
Ein wenig Schmerz, ein wenig Lust
Und Alles war ein Spiel.
 
Besonders forsche nicht danach,
Welch Antlitz mir gefiel,
Wohl leuchten Augen viele drin,
Doch Alles war ein Spiel.
 
Und ob verstohlen auf ein Blatt
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Auch eine Thräne fiel,
11 
Getrocknet ist die Thräne längst
12 
Und Alles war ein Spiel.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Alles war ein Spiel“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
58
Entstehungsjahr
1882
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Der Text ist ein Gedicht von Conrad Ferdinand Meyer, einem der bedeutendsten Schweizer Dichter der literarischen Epoche des Realismus. Meyer lebte im 19. Jahrhundert, daher lässt sich das Gedicht zeitlich in das späte 19. Jahrhundert einordnen. Bei einer ersten Durchsicht wirkt das Gedicht zugleich leicht und tiefgründig, spielerisch und doch emotional berührend.

In einfachen Worten erklärt das lyrische Ich, dass die in den Liedern oder den Gedichten ausgedrückten Emotionen nicht zu ernst genommen werden sollten. Es spricht von Schmerz und Lust, aber betont, dass alles ein Spiel war. Es warnt den Leser, nicht zu versuchen, das Antlitz zu identifizieren, das dem lyrischen Ich gefiel, weil es viele solcher Antlitze gibt. Schließlich merkt das lyrische Ich an, dass auch wenn eine Träne auf ein Blatt Papier fiel, diese Träne längst getrocknet ist und wieder alles als ein Spiel gesehen wurde.

Die Aussage des lyrischen Ichs kann als eine Aufforderung zur Leichtigkeit der Interpretation und zum Genuss der Poesie interpretiert werden, statt sich auf die Suche nach versteckten, tieferen Bedeutungen zu machen. Es spricht auch von der Vergänglichkeit von Gefühlen, da sowohl Schmerz als auch Freude vorübergehend sind und mit Distanz als Teil eines „Spiels“ angesehen werden.

Was die Form und Sprache des Gedichts angeht, hat es eine klare, einfache Struktur mit drei Strophen und vier Versen in jeder Strophe. Es hat ein regelmäßiges Reimschema (abcc), was zum spielerischen, leichten Ton des Gedichts beiträgt. Die Sprache ist einfach und direkt, ohne extravagante Metaphern oder ausschweifende Beschreibungen. Das repetitive „Alles war ein Spiel“ am Ende jeder Strophe betont die zentrale Botschaft des Gedichts und verleiht ihm eine rhythmisches, fast liedhaftes Element.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Alles war ein Spiel“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Conrad Ferdinand Meyer. Der Autor Conrad Ferdinand Meyer wurde 1825 in Zürich geboren. Im Jahr 1882 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Leipzig. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Meyer handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 58 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „Der römische Brunnen“, „Die Füße im Feuer“ und „Fülle“ sind weitere Werke des Autors Conrad Ferdinand Meyer. Zum Autor des Gedichtes „Alles war ein Spiel“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 80 Gedichte vor.

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