Rangstreitigkeiten von Theodor Fontane
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In einem Lumpenkasten |
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War große Rebellion: |
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Die feinen Lumpen hassten |
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Die groben lange schon. |
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Die Fehde thät beginnen |
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Ein Lümpchen von Batist, |
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Weil ihm ein Stück Sacklinnen |
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Zu nah gekommen ist. |
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Sacklinnen aber freilich |
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War grob wie Sackleinwand, |
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Und hatte wundereilig |
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Die Antwort bei der Hand: |
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„Von Lady’s oder Schlumpen – |
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’s thut nichts zur Sache hier, |
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Du zählst jetzt zu den Lumpen, |
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Und bist nicht mehr wie wir.“ |
Details zum Gedicht „Rangstreitigkeiten“
Theodor Fontane
4
16
69
1851
Realismus
Gedicht-Analyse
Das zu interpretierende Gedicht heißt „Rangstreitigkeiten“ und stammt von Theodor Fontane, einem bekannten Schriftsteller der realistischen Literatur des 19. Jahrhunderts in Deutschland.
Beim ersten Eindruck wird der Leser durch die titelgebende Thematik „Rangstreitigkeiten“ gleich auf die Konfliktsituation eingestellt. Es geht um einen Streit zwischen verschiedenen „Lumpen“, der den Leser auf einen sozialen Konflikt schließen lässt.
In den vier Strophen des Gedichts erzählt Fontane von einer Rebellion in einem „Lumpenkasten“, die durch ein feines Stück Batist gegen ein grobes Stück Sackleinwand heraufbeschworen wird. Der Batist ist damit unzufrieden, dass das Sackleinwand ihm zu nahe gekommen ist, doch das Sackleinwand antwortet schnell, dass es egal sei, woher der Batist stammt, da sie nun beide zählen „zu den Lumpen“ und daher gleich sind.
Die Kritik des lyrischen Ichs in diesem Werk richtet sich gegen die Standesunterschiede und Intoleranz in der Gesellschaft, was hier durch die Allegorie von den feinen und den groben Lumpen dargebracht wird. Es kritisiert die sinnlose Trennung und Hierarchisierung der sozialen Klassen, obwohl letztendlich alle Menschen gleich sind.
In Bezug auf die Form des Gedichts verwendet Fontane einfache Reime, Rhythmus und Satzstruktur, was zu mehr Klarheit im Inhalt führt. Die Sprache ist alltäglich und verständlich, was zeigt, dass das Ziel des Gedichts eine breite Zustimmung und ein breites Verständnis des Publikums ist. Abschließend kann man sagen, dass „Rangstreitigkeiten“ ein gesellschaftskritisches Gedicht ist, das die Unvernunft und Absurdität der sozialen Hierarchie in Frage stellt.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Rangstreitigkeiten“ ist Theodor Fontane. Der Autor Theodor Fontane wurde 1819 in Neuruppin geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1851. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Bei dem Schriftsteller Fontane handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 69 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Theodor Fontane sind „An meinem Fünfundsiebzigsten“, „Auf der Treppe von Sanssouci“ und „Ausgang“. Zum Autor des Gedichtes „Rangstreitigkeiten“ haben wir auf abi-pur.de weitere 214 Gedichte veröffentlicht.
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