Abendstimmung von Ernst Blass

Stumm wurden längst die Polizeifanfaren,
Die hier am Tage den Verkehr geregelt.
In süßen Nebel liegen hingeflegelt
Die Lichter, die am Tag geschäftlich waren.
 
An Häusern sind sehr kitschige Figuren.
Wir treffen manche Herren von der Presse
Und viele von den aufgebauschten Huren,
Sadistenzüge um die feine Fresse.
 
Auf Hüten plauschen zärtlich die Pleureusen:
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O daß so selig uns das Leben bliebe!
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Und daß sich dir auch nicht die Locken lösen,
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Die angesteckten Locken meiner Liebe!
 
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Hier kommen Frauen wie aus Operetten
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Und Männer, die dies Leben sind gewohnt
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Und satt schon kosten an den Zigaretten.
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In manchen Blicken liegt der halbe Mond.
 
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O komm! o komm, Geliebte! In der Bar
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Verrät der Mixer den geheimsten Tip.
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Und überirdisch, himmlisch steht dein Haar
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Zur Rötlichkeit des Cherry-Brandy-Flip.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Abendstimmung“

Autor
Ernst Blass
Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
127
Entstehungsjahr
1890 - 1939
Epoche
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Ernst Blass ist der Autor des Gedichtes „Abendstimmung“. 1890 wurde Blass in Berlin geboren. Zwischen den Jahren 1906 und 1939 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Expressionismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Blass handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 127 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Ernst Blass ist auch der Autor für Gedichte wie „Vormittag“, „Was ich dir sang“ und „Wir lagen lang an Küsten“. Zum Autor des Gedichtes „Abendstimmung“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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