Der Nervenschwache von Ernst Blass
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Mit einer Stirn, die Traum und Angst zerfraßen, |
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Mit einem Körper, der verzweifelt hängt |
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An einem Seile, das ein Teufel schwenkt, |
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- So läuft er durch die langen Großstadtstraßen. |
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Verschweinte Kerle, die die Straße kehren, |
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Verkohlen ihn; schon gröhlt er arienhaft: |
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"Ja, ja - ja, ja! Die Leute haben Kraft! |
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Mir wird ja nie, ja nie ein Weib gebären |
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Mir je ein Kind!" Der Mond liegt wie ein Schleim |
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Auf ungeheuer nachtendem Velours. |
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Die Sterne zucken zart wie Embryos |
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An einer unsichtbaren Nabelschnur. |
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Die Dirnen züngeln im geschlossnen Munde, |
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Die Dirnen, die ihn welkend weich umwerben. |
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Ihn ängsten Darmverschlingung, Schmerzen, Sterben, |
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Zuhältermesser und die großen Hunde. |
Details zum Gedicht „Der Nervenschwache“
Ernst Blass
4
16
106
1890 - 1939
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Ernst Blass ist der Autor des Gedichtes „Der Nervenschwache“. Im Jahr 1890 wurde Blass in Berlin geboren. Zwischen den Jahren 1906 und 1939 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Expressionismus zugeordnet werden. Bei Blass handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 106 Worte. Der Dichter Ernst Blass ist auch der Autor für Gedichte wie „Vormittag“, „Was ich dir sang“ und „Wir lagen lang an Küsten“. Zum Autor des Gedichtes „Der Nervenschwache“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.
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