Am Kamin von Theodor Fontane

1	Ein neues Buch, ein neues Jahr
2	Was werden die Tage bringen?!
3	Wird's werden wie es immer war.
4	Halb scheitern, halb gelingen?
5	Wird es mit Samt mir streicheln die Haut,
6	Oder wird es in Lohe mich gerben?
7	Gleichviel was es im Kessel braut.
8	Nur wünsch ich nicht zu sterben.
9	Ich mag noch nicht von hinnen gehn,
10	Wie's oft die Kämpfenden müssen;
11	Ich möchte mein Weib noch wiedersehn
12	Und meinen Jungen küssen.
13	Ich möchte noch wieder im Vaterland
14	Die Gläser klingen lassen
15	Und möchte noch wieder des Freundes Hand
16	Im Einverständnis fassen.
17	Ich möchte noch wirken und schaffen und tun
18	Und atmen eine Weile,
19	Denn um im Grabe auszuruhn,
20	Da ist nicht Not, nicht Eile.
21	Ich möchte leben, bis all dies Glühn
22	Rückläßt einen leuchtenden Funken
23	Und nicht vergeht, wie die Flamm' im Kamin,
24	Die eben zu Asche gesunken.

Bei diesem Gedicht handelt es sich um die ursprüngliche Version des Gedichtes „Ein neues Buch, ein neues Jahr“. Das deutlich häufiger publizierte Gedicht besteht lediglich aus 2 Strophen.

Details zum Gedicht „Am Kamin“

Gedicht-Analyse

Theodor Fontane ist der Autor des Gedichtes „Am Kamin“. Im Jahr 1819 wurde Fontane in Neuruppin geboren. Im Zeitraum zwischen 1835 und 1898 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Realismus zuordnen. Bei dem Schriftsteller Fontane handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 139 Wörter. Es baut sich aus 6 Strophen auf und besteht aus 24 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Theodor Fontane sind „Afrikareisender“, „Alles still!“ und „Am Jahrestag“. Zum Autor des Gedichtes „Am Kamin“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 214 Gedichte vor.

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