Abendavenue von Paul Boldt

Die Straße ist von Klängen überstrahlt,
Bewachsen von Phantasmen des Geruches,
Und Hüften in den Hülsen blauen Tuches,
Das aller Schritt zu Reiz zermalmt und mahlt.
 
Die Dirnen kommen, knarrend, Wollustfuder,
Und Bürgermädchen, die mit Reizen knausern;
Jungfräulein die, und andern, die schon mausern,
Gleitet ein Scharlachlächeln in den Puder.
 
Teufel! Wir werden wie die Pelikane
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— Wenn diese Mädchen uns mit Blicken füttern,
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Gierig nach den Konturen und Profilen,
 
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Die alle kommen, einzeln, momentane,
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Und aus den fetten Rücken, aus den Müttern,
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Bisweilen leise nach uns Jungen schielen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Abendavenue“

Autor
Paul Boldt
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
88
Entstehungsjahr
1914
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

„Abendavenue“ von Paul Boldt ist ein Gedicht, in dem er die alltäglichen Begegnungen beschreibt, die ein junger Mann auf seinen nächtlichen Spaziergängen erlebt. Mit poetischen Bildern und lyrischen Ausdrücken lädt er den Leser ein, an seinen Erfahrungen teilzuhaben.

Boldt beschreibt zunächst die Geräusche und Bilder der Straße, die von „Klängen“ und „Phantasmen des Geruches“ geprägt ist. Er beschreibt ebenfalls die Menschen auf der Straße: Frauen, die „Knollen“ und „Bürgermädchen, die mit Reizen knausern“, aber auch Mädchen und Jungfrauen. Das Gedicht schafft ein lebhaftes Bild der Straße und vermittelt, dass es sich dort um einen Ort der Freude und des Vergnügens handelt.

Das Gedicht schließt mit einem Vergleich von Boldts Erfahrungen mit denen der Pelikane, die hungrig nach Konturen und Profilen schauen. Er betont die besondere Macht, die beiden Seiten erleben – den Mann und die Frauen – darüber, wie sich eine Beziehung entwickelt. Die Metapher der Pelikane fängt die Intensität des Moments ein und deutet auf die Verführungskraft hin, die von beiden Seiten ausgeübt wird.

Das Gedicht von Boldt macht deutlich, dass es auf der Welt Abendavenuen gibt, die ein Ort der Freude, des Vergnügens und der Verlockungen sind. Es ermutigt uns, uns der Macht der Verführung hinzugeben, uns jedoch darauf zu konzentrieren, die Räume und Zeiten zu genießen, an denen wir uns begegnen. Wenn wir uns einlassen, können wir von dem magischen Momenten und den farbenfrohen Bildern, die das Gedicht vermittelt, profitieren.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Abendavenue“ ist Paul Boldt. Boldt wurde im Jahr 1885 in Christfelde bei Preußisch-Friedland (Westpreußen) geboren. 1914 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Leipzig. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Moderne oder Expressionismus zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 88 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Paul Boldt sind „Capriccio“, „Das Gespenst“ und „Das Wiedersehen“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Abendavenue“ weitere 49 Gedichte vor.

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