Abwehr von Felix Dörmann

1	Gewahr' ich Deiner Augen banges Suchen,
2	Ihr liebevolles Hangen an den meinen,
3	So steigt in mir empor ein wildes Weinen,
4	Und mein und Dein Geschick möcht' ich verfluchen.
5	Ich weiß, Du bist mir grenzenlos ergeben,
6	Und jede Stunde zeigt es mir aufs neue,
7	Und doch verbittert diese Liebestreue,
8	So rührend schön und süß, mein ganzes Leben.
9	Zu trautem Glück willst Du mein Sein beschränken,
10	Ein stilles Leben soll ich bei Dir führen
11	Und meine tiefste Wollust ist: zu Denken,
12	Dem Rätsel unsres Daseins nachzuspüren.
13	Ich kann Dir nicht mein Ich als Mitgift schenken,
14	Um stillvergnügt im Erdenstaub zu schüren.

Details zum Gedicht „Abwehr“

Gedicht-Analyse

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Abwehr“ des Autors Felix Dörmann. 1870 wurde Dörmann in Wien geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1886 bis 1928 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zu. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 99 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Der Dichter Felix Dörmann ist auch der Autor für Gedichte wie „Was dann?“, „Kitty“ und „Anna“. Zum Autor des Gedichtes „Abwehr“ haben wir auf abi-pur.de weitere 89 Gedichte veröffentlicht.

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